Ex-UBS-Top-Shot Raoul Weil hat sich laut einer Quelle diesen Sommer nach Laax in sein Ferienhaus zurückgezogen, um seine persönliche Geschichte im US-Steuerdisput in Buchform zu bringen. «Er ist praktisch fertig», sagt der Insider.
Eine zweite Quelle hat vom Buchprojekt vernommen. Selbst hält sich Weil bedeckt. Sein Genfer Anwalt liess Anfragen unbeantwortet.
Alte Wunden
Weils Memoiren werden alte Wunden öffnen und neue Einblicke in einen der weit reichendsten Konflikte der Schweizer Neuzeit gewähren. Weil war in den 2000er-Jahren ganz oben in der UBS-Vermögensverwaltung. Im November 2008 klagten ihn die USA an, wenig später lieferte die Bank via Bern 255 US-Schwarzgeldkunden ans Messer.
Das 75-jährige helvetische Bankgeheimnis war Geschichte. Weil wurde im Herbst 2013 in Bologna gefasst und nach Übersee überstellt. Entgegen vieler Prognosen gewann er den Prozess vor einem Jahr gegen die US-Justiz. Diesen Sommer hielt er Vorträge vor Zürcher Business-Clubs. «Er war authentisch und präzis», sagt ein Teilnehmer. «Von eigenem Mitwissen wollte er nichts wissen.»
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