Die Coronavirus-Krise wird in der Autoindustrie nach Einschätzung der Unternehmensberatung AlixPartners zu Übernahmen und einer knallharten Auslese führen. Die weltweiten Verkaufszahlen dürften dieses Jahr um 20 Millionen unter denen des Vorjahres liegen.
Dies sei «als wäre ein Markt von der Grösse Europas über Nacht verschwunden», erklärte die Beratungsgesellschaft in einer am Dienstag veröffentlichten Studie. Die Erholung werde Jahre dauern. Die Folge sei «Darwinismus» in der Branche: «Nur die finanz- und innovationsstarken Hersteller und Zulieferer überstehen die bevorstehende Marktbereinigung», hiess es weiter.
Tesla wird auch zu den grössten Autoherstellern gehören
Eine Reduzierung auf bis zu zehn grössere Autohersteller sei möglich, «mit Tesla auf dem Weg in diese Gruppe». Die deutschen Autobauer dürften zu den Überlebenden gehören, sagte Elmar Kades, Leiter der Autosparte bei AlixPartners. «Bei der Elektrifizierung und der Software gibt es zwar heftige Geburtswehen, aber sie sind stark genug, es zu schaffen.»
Die Renditen seien wegen der Investitionen in neue Technologien schon seit Jahren im Sinkflug. Die Coronavirus-Krise wirke nun wie ein Brandbeschleuniger. «Die Autobranche insgesamt wird dieses Jahr wohl keine Gewinne erwirtschaften», sagte Kades zudem.
Mit einem Einbruch von 21 auf 14 Millionen verkauften Fahrzeugen habe Europa den stärksten Einbruch zu verkraften. Das Vor-Krisen-Niveau dürfte hier erst in fünf Jahren wieder erreicht werden.
(sda/tdr)