Der Umzug der Europäischen Zentralbank (EZB) in ihren neuen Doppelturm im Frankfurter Ostend hat am Samstag begonnen. Die ersten Kisten wurden an diesem Wochenende verladen, wie eine EZB-Sprecherin bestätigte.

Insgesamt müssen in den kommenden Wochen rund 20'000 Kartons aus drei Gebäuden in der Innenstadt in die neue Zentrale gebracht werden. Der Umzug soll bis Ende November beendet sein. Die EZB-Zentrale bietet Platz für 2'900 Mitarbeiter.

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Die gläsernen Geldtürme

Das spektakuläre neue Gebäude - zwei 165 und 185 Meter hohe gläserne Türme - wurde direkt am Mainufer vom Wiener Architektenbüro «Coop Himmelb(l)au» entworfen. Integriert in den Bau wurde die denkmalgeschützte ehemalige Grossmarkthalle.

Durch die sanierte Halle betritt man den Neubau: eine Decke aus Tonnengewölben, kleine flache Fenster an den Längsseiten, schmale Klinkerbänder an den Stirnseiten. In der Mitte steht wie ein Haus im Haus ein zweistöckiger Konferenzsaal; dort werden künftig die Zinsentscheidungen verkündet.

Grösstmögliche Sichtbarkeit

Er habe «die grösstmögliche Sichtbarkeit der Halle» erhalten und nicht den Platz voll ausnutzen wollen, sagt Architekt Wolf Prix vom Büro «Coop Himmelb(l)au». Sonst wäre Martin Elsaessers Bau aus den 1920er Jahren «nicht mehr erfahrbar gewesen».

Seinen Neubau versteht er als dreidimensionales Symbol für die Europäische Union: «Das Gebäude ist eine Symbiose aus Alt und Neu – und was ist die Europäische Union anderes als die Verbindung von Vergangenheit und Zukunft?» Dafür habe er «eine neue Art der Geometrie» ersonnen: Er nahm einen Kubus, teilte ihn mit einem gekurvten Schnitt in zwei Teile und setzte die geraden Seiten aneinander.