Der Facebook-Totalausfall kommt zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt. Facebooks Reputation war durch die Enthüllungen von Whistleblowerin Frances Haugen ohnehin angegriffen – abermals.
Haugen enthüllte, was wir schon lange vermuten: Konzernchef Marc Zuckerberg schert sich nicht um das Wohl der Nutzerinnen und Nutzer, Facebook stellt Profite über Menschen. Das Märchen des freundlichen Netzwerks ist ausgeträumt, Zuckerberg lenkt eine der grössten Werbeplattformen der Welt.
Klar, im Falle eines Facebook-Blackouts kann man auch per SMS kommunizieren. Doch immer mehr KMU wickeln ihr Business über Facebook ab, inklusive der Werbeanzeigen. Je abhängiger sie von den Plattformen sind, desto mehr verdient Facebook. Für sie hatte Zuckerberg kein «Sorry» übrig.
Der Alleinherrscher eines der mächtigsten Unternehmen der Welt ist sich seiner Sache sicher. Kann er auch. Die Investoren machen keinen Druck, zumal der Aktienkurs sich schnell wieder erholt hat. Die einzige Möglichkeit, Zuckerberg zum Wanken zu bringen, ist: Wir melden uns ab – von Facebook, Instagram und Whatsapp. Konsequent.