Die Beteiligungs-Holding der deutschen Milliardärs-Familie Reimann will ihr Kaffee- und ihr Restaurant-Geschäft an den Kapitalmarkt führen. «Beide Gesellschaften wollen wir in den nächsten zwei bis drei Jahren separat an die Börse bringen», zitierte die «Lebensmittel-Zeitung» den Chef der Holding JAB, Peter Harf, am Donnerstag. Dem Bericht der Fachzeitung zufolge könnten die beiden Emissionen «Milliarden in die Kassen der Reimanns spülen».
JAB hatte in den vergangenen Jahren zahlreiche Kaffee- und Getränke-Unternehmen zusammengekauft, darunter Jacobs Douwe Egberts und Keurig Dr. Pepper. Die in der Acorn Holding gebündelten Firmen kamen dem Bericht zufolge zuletzt auf einen Umsatz von 19 Milliarden Dollar. Das Restaurant-Geschäft mit der Sandwich-Kette «Pret-a-Manger» sei kürzlich ebenfalls in einer Holding mit dem Namen Pret Panera zusammengefasst worden und komme auf 5,7 Milliarden Dollar Umsatz.
33 Milliarden Euro Familienvermögen
Das Vermögen der Familie Reimann wird vom «Manager Magazin» auf 33 Milliarden Euro geschätzt. Sie war mit dem Reinigungs- und Waschmittel-Konzern Benckiser reich geworden. An der in London gelisteten Reckitt Benckiser («Calgon», «Kukident») hält sie noch 15 Prozent. In den vergangenen Jahren hatte sie ihre Kapitalanlagen stark diversifiziert, unter anderem mit dem Einstieg in den US-Kosmetik- und Parfümkonzern Coty. Dort lief es zuletzt allerdings weniger gut.
JAB will mit einer Aufstockung der Beteiligung auf 60 von 40 Prozent den Durchgriff auf Coty erhöhen. Die Beteiligungsfirma will dafür bis zu 1,75 Milliarden Dollar ausgeben.
(reuters/gku/bsh)