Der einst als Online-Hofladen gestartete E-Commerce-Händler Farmy plant die Fusion mit einer Lebensmittelhändlerin aus dem B2B-Bereich. Das schreibt Farmy in einer Mitteilung. Demnach will Farmy mit dem Unternehmen Pico Lebensmittel zusammengehen. «Durch diesen strategischen Zusammenschluss entsteht ein Anbieter, der sowohl die Haushalte als auch die Gastronomie und den Fachhandel mit regionalen und bio-zertifizierten Waren aus einer Hand bedienen kann», heisst es in der Mitteilung.
Name Farmy bleibt
Wie es beim Unternehmen weiter heisst, werde der Firmenname Farmy bleiben. Auch das Liefergebiet zeige sich in Zukunft unverändert. Beim Online-Unternehmen Farmy wird der geplante Schritt so kommentiert: Neben internen Synergien in der Logistik und den Verwaltungskosten, eröffnet dieser Zusammenschluss den bäuerlichen Produzenten und handwerklich arbeitenden Verarbeitern einen starken Absatzkanal für ihre Produkte.»
Ergänzen würden sich die beiden Unternehmen auch dadurch, dass Farmy seine Kunden tagsüber beliefert; der B2B-Betrieb Pico aber in der Nacht.
Farmy ging durch eine Restrukturierung
Nach einem Boom in der Corona-Phase ging die 2014 gegründete Jungfirma durch eine harte Restrukturierungsphase. Im Frühling 2024 schloss das Startup seinen neben Zürich zweiten Standort in Ecublens bei Lausanne und sah sich dabei zu einer Massenentlassung gezwungen.
Durch den Wegfall der Liefergebiete in der Romandie sanken in der Folge auch die Verkaufszahlen. 2023 erreichte Farmy noch einen Umsatz von 24 Millionen Franken; ein Minus von 23 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Ende 2024 verlor Farmy einen prestigeträchtigen Auftrag im Ausland. Für seine Software-Lösung «Farmy Solutions» konnte das Zürcher Startup die deutsche Händlerin Alnatura gewinnen – doch diese stellte ihren Liefer- und Abholdienst wieder ein und entschied sich, künftig in eine eigene IT-Infrastruktur zu investieren.
Für das Jahr 2024 machte Farmy bisher noch keine Angabe zum Umsatz.
Pico und Farmy – man kennt sich
Über die Konditionen der angestrebten Fusion mit Pico macht Farmy keine Angaben. Unbekannt sind sich die beiden Unternehmen nicht. Pico-Chef Thomas Zimmermann war bis vor kurzem noch als Manager bei Farmy tätig.
Nach Abschluss der Transaktion wollen Farmy und Pico ihre gemeinsame Zukunft genauer darlegen.