Die zuletzt wieder stärker öffentlich geführte Debatte um die Klimafolgen des Luftverkehrs hat auch beim Ferienflieger Edelweiss Air Konsequenzen: «Wir bauen gerade Myclimate in unser Buchungssystem ein. Es kann also jeder Kunde direkt beim Buchen entscheiden, ob er seinen Flug klimatechnisch kompensieren will», sagt Edelweiss-Air-Chef Bernd Bauer im Interview mit der «Handelszeitung».

Die Airline war im Winter 2018 von Umweltschützern wegen eines geplanten Rundflugs zum Nordpol kritisiert worden. Zudem hat die Kritik am starken Wachstum der Passagierluftfahrt in den vergangenen Wochen zugenommen.

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«Unsere Flieger verbrauchen durchschnittlich 3,5 Liter pro 100 Passagierkilometer. Das ist nicht schlecht», sagt Bauer. «Wir sind eine Airline und müssen dafür sorgen, den Einfluss auf das Klima so gering wie möglich zu halten. Aber unser Geschäftsmodell ist das Fliegen. Wir tun vieles, um umweltfreundlich zu agieren.»

Edelweiss wappnet sich für Flugchaos

Mit Blick auf das Chaos im europäischen Luftverkehr im Sommer 2018 sagt Bauer, dass Edelweiss Air für diesen Sommer mit einem stabilen Flugplan und Reserven versuche zu verhindern, «dass im Falle von Verspätungen oder Verzögerungen sich im gesamten System immer mehr Verspätungen ergeben. Eines unserer neuen Flugzeuge, die wir im April erhalten, wird extra dafür bereitgestellt werden – als Puffer sozusagen.»

Zudem äussert sich Bauer zum Streit mit einem Teil der Edelweiss-Belegschaft, der vergangenes Jahr darin gipfelte, dass die Sicherheit der Airline öffentlich angezweifelt wurde. Auf die Frage, ob dies die grösste Krise für ihn als Edelweiss-Chef gewesen sei, sagt Bauer: «Das kann man so sagen.» Die Fluggesellschaft habe seitdem die Kommunikation intern verstärkt und versuche, «unsere Mitarbeitenden besser mitzunehmen».

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