Flixbus & Co. wirbeln den öffentlichen Verkehr kräftig durcheinander. Mit günstigen Preisen konkurrieren sie Bahnunternehmen auf wichtigen Strecken. Flixbus-CEO André Schwämmlein will auch vor innerschweizerischen Verbindungen nicht halt machen, wie die «Bilanz» berichtete. Bei Ticketpreisen von 10 Franken für die Strecke Zürich-Bern kann die SBB nicht mithalten.

Ohne Gegenwehr will sich der Riese aber nicht geschlagen geben. Am Dienstag wurde zudem bekannt, dass der Bund ein Verfahren gegen das Busunternehmen anstrengt, es fehlen vorerst die nötigen Bewilligungen.

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Planung nicht vernachlässigen

Hamburg oder Berlin können aber auch Schweizer bereits mit dem Fernbus erreichen. Günstig verreisen ist also möglich, doch wie ein altes Sprichwort sagt: «Gute Vorbereitung ist die halbe Miete» – dieser Hinweis gilt insbesondere für Fahrten mit dem Fernbus. Wenn es schlecht läuft, kann so eine Reise zum Höllentrip werden. Und die meisten Fahrten dauern lange. Teilweise sogar sehr lange.

Dazu kommt eine umfangreiche Liste mit potenziellen «Gefahren», die einem den letzten Nerv rauben können: Schwitzender Sitznachbar, kein Platz mehr in der Gepäckablage, kein Stecker für das Stromkabel und am Ende ist sogar der Koffer weg. Damit all das nicht passiert, sollten Sie die folgenden Tipps beherzigen (wir sprechen da aus leidvoller Fernbus-Erfahrung):

1. Zeitig da sein

Es klingt banal, aber Sie sollten rechtzeitig am Busbahnhof sein. Die Toilette im Bus ist nicht unbedingt empfehlenswert und die Snacks, die man (häufig) während der Fahrt kaufen kann, machen auch nicht so richtig satt. Daher lieber alle «Geschäfte» vorher erledigen und entspannt am Bussteig ankommen. Und wer ganz clever ist, wartet gleich an der Stelle, an der sich später auch der Einstieg befinden wird. Dazu fällt uns noch ein Sprichwort ein: «Wer zuerst kommt, mahlt zuerst».

2. Ticket in Papierform

Als Digitale Natives haben Sie Ihr Ticket für den Fernbus natürlich auf dem Handy gespeichert. Aber was ist, wenn der Akku plötzlich schlapp macht oder es zu einer anderen technischen Katastrophe kommt? Es kann daher nicht schaden, das Ticket auch als gedruckte Papiervariante mitzunehmen UND es beim Einsteigen bereit zu halten. Das spart allen Beteiligten eine Menge Zeit. Gilt umgekehrt natürlich auch für Handytickets.

3. MP3-Player und Buch mitnehmen

Wo wir schon beim Thema Smartphones sind: Die Busanbieter versprechen auf ihren Fahrten kostenloses Wlan, doch Ihnen sollte klar sein, dass die Verbindung im Zweifel überhaupt nicht funktioniert. Mit lückenlosem LTE-Empfang ist auf der Autobahn im dünn besiedelten Mecklenburg-Vorpommern ohnehin nicht zu rechnen. Und auch in anderen Landesteilen ist das Netz nicht sonderlich stabil — jedenfalls nicht während der Fahrt.

Packen Sie daher lieber einen MP3-Player oder ein Buch ein. Oder sorgen Sie einfach für eigenen Internet-Empfang. Eine gute Nachricht gibt es aber dennoch. Das Bus-Wlan reicht in 99,9 Prozent der Fälle aus, um www.businessinsider.de aufzurufen.

4. Den richtigen Sitzplatz aussuchen

Die Wahl des richtigen Sitzplatzes ist kriegsentscheidend. Es gibt zwei Möglichkeiten, um einen guten Platz zu bekommen: Sie stürmen den Bus und machen sich so breit und gucken so fies, dass niemand mehr neben Ihnen sitzen mag.

Oder Sie warten ab, bis der Wagen voll ist. Dann liegt die Wahl des Sitzplatzes bei Ihnen. Schauen Sie sich alle Nasen in Ruhe an und setzen Sie sich dann neben den Fahrgast, der am langweiligsten aussieht. Allerdings werden Sie bei dieser Variante wohl auf einen Fensterplatz verzichten müssen. Aber sehen Autobahnen nicht überall gleich aus?

5. Die coolen Kids sitzen hinten

Und noch ein Hinweis zur Platzwahl: In der Schule galt immer die Regel, dass die Streber vorne beim Lehrer sitzen und die coolen Kids hinten im Bus hocken. Machen Sie es also wie die smarten Jungs und Mädels und wählen Sie einen Sitzplatz im hinteren Busteil. Warum? Weil es deutlich ruhiger ist. Der Busfahrer telefoniert häufig über Funk mit der Zentrale und manchmal auch mit seinem Kumpel Harry, den er nachher auf ein Bier treffen will. Viele Fahrer lassen permanent das Radio laufen, damit sie nicht am Steuer einpennen.

Ausserdem steigen die meisten Leute beim Fahrer ein und aus. Gilt auch für die Pausen (also immer dann, wenn Sie gerade eingenickt sind). Und Vorsicht vor dem Mittelteil im Bus: Manche Toiletten sind etwas »undicht». Kein schöner Geruch. Ganz grosses Bah!

6. Fragen kostet ja nichts

Ohne Strom ist alles doof. Zum Glück haben das auch die Fernbus-Anbieter erkannt und ihre Fahrzeuge mit Anschlüssen versehen. Häufig muss man die Steckdosen suchen und dabei akrobatisch anspruchsvolle Kunststücke vollführen. Wenn Sie nicht wissen, wo der Stecker ist, dann fragen Sie ruhig den Fahrer.

Und falls der Sitznachbar die gemeinsame Steckdose stundenlang für sich beansprucht, dann sprechen Sie auch das an. Kommunikation ist alles. Gilt auch für Sitznachbarn, die plötzlich ihren Döner aus der Tasche holen oder morgens um 6 Uhr an einem Mettbrötchen knabbern. Reden Sie über Ihre Gefühle und Ihnen kann geholfen werden.

7. Achten Sie auf das Gepäck

In letzter Zeit häufen sich die Meldungen über gestohlene Koffer. Ganze Banden haben sich wohl darauf spezialisiert, Gepäckstücke aus den wartenden Autos zu klauen. Einige wenige Anbieter (etwa der Postbus) vergeben an jeden Koffer eine Codenummer. Meistens werden die Gepäckstücke aber einfach nur abgelegt und fertig.

Wenn Sie mit mehreren Leuten reisen, dann teilen Sie sich auf: Einer geht bereits in den Bus, der andere wartet draussen und hat ein Auge aufs Gepäck. Umgekehrt klappt das auch beim Aussteigen ganz gut. Eine Person läuft vor und holt den Koffer. Die andere sammelt alle Gegenständen aus den Sitzen. Und falls Sie alleine reisen: Sprechen Sie am besten einen Mitfahrer an. Sie haben im Zweifel das selbe Problem und können sich gegenseitig helfen.

8. Zwischen Eisschrank und Gewächshaus

Kommen wir zu unserem ersten Satz zurück: «Gute Vorbereitung ist die halbe Miete». Da eine Fahrt im Fernbus immer ein Kompromiss ist, sollten Sie sich auf alle Temperaturen gefasst machen. Mal ist es superkalt, dann wieder brüllend heiss. Packen Sie auf jeden Fall eine Jacke oder einen Pullover ein. Echte Profis tragen darunter auch immer ein T-Shirt, damit sie die warmen Klamotten im Zweifel ausziehen können und nicht fünf Stunden lang schwitzen müssen.

Wir wünschen Ihnen eine gute Fahrt!

Dieser Artikel erschien zuerst im «Business Insider Deutschland» unter dem Titel «Diese 8 Tipps solltet ihr beherzigen, damit die nächste Fernbusreise nicht zur Katastrophe wird».