Das oberste Gericht der Niederlande hat dem Schweizer Uhrenhersteller Swatch in einer Schadenersatzklage gegen den US-Juwelier Tiffany Recht gegeben. Der Entscheid ist final. Die Swatch Group will sich auf Anfrage nicht zum Verdikt äussern. Im Streit geht es um eine Summe von über 400 Millionen Franken.

Der Entscheid des höchsten Gerichts datiert auf Ende November, wie aus Unterlagen hervorgeht, die der US-Juwelier der amerikanischen Börsenaufsicht SEC eingereicht hat. Demnach muss Tiffany auch für die Gerichtskosten und die Anwaltskosten von Swatch bezahlen.

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Hintergrund der Auseinandersetzung

Der Streit geht auf einen Zusammenarbeitsvertrag aus dem Jahr 2007 zurück: Die beiden Unternehmen riefen gemeinsam die Uhrenmarke «Tiffany & Co.» ins Leben – von Swatch hergestellte Uhren im mittleren Preissegment, die sowohl in Swatch- und Tiffany-Geschäften als auch über Dritthändler vertrieben werden sollten.

Im September 2011 beendete Swatch die Zusammenarbeit mit der Begründung einer Vertragsverletzung und erhob im Dezember 2011 Klage. Swatch warf dem US-Juwelier vor, die Entwicklung des Geschäfts systematisch behindert zu haben.

Juristisches Tauziehen

Weil die beiden Unternehmen sich auf einen Drittstaat als Gerichtsstand geeinigt hatten, befasste sich das niederländische Schiedsgericht mit der Angelegenheit. Swatch bekam 2013 vor diesem Schiedsgericht Recht.

Seither gab es ein juristisches Tauziehen. Im März 2015 hob ein erstinstanzliches ordentliches Gericht in Amsterdam den Schiedsspruch aus rein formalen Gründen auf.

Finaler Entscheid

Ein Berufungsgericht entschied anschliessend aber für Swatch. Es sprach den Schweizern im Jahr 2017 Schadenersatz in Höhe von 402 Millionen Franken zu. Tiffany & Co. zog das Urteil an den höchsten Gerichtshof weiter und unterlag nun erneut.

Der Entscheid der holländischen Richter ist endgültig, wie Tiffany in den SEC-Unterlagen schreibt. Der US-Juwelier hat alle Instanzen ausgeschöpft. Swatch hat den Betrag bereits in der Rechnung des Jahres 2013 verbucht.