Das Schweizer Start-up Bitcoin Suisse darf nach der Prüfung durch die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) seine Wechselautomaten in Zürich doch in Betrieb nehmen. Zudem ist Bitcoin Suisse das erste Schweizer Bitcoin-Unternehmen, das Mitglied in der Selbsregulierungsorganisation «Verein zur Qualitätssicherung von Finanzdienstleistungen» (VQF) wird.
Die Ziele des Jungunternehmens in Baar sind hoch: «In den kommenden Monaten wird Bitcoin Suisse alles daran setzen, um seine Dienstleistungen und Geschäftsaktivitäten auszuweiten, um ein zentraler Akteur im Schweizer Digital Finance Marktplatz zu werden», heisst es in einer Mitteilung. Der nun erreichte Status sei eine Stufe unter der Banklizenz, teilte das Unternehmen auf Nachfrage mit. Erst mit einer Banklizenz ist es möglich, auch Handelsplattformen für Bitcoins anzubieten.
Bitcoin Suisse will expandieren
Unmittelbar hat die Genehmigung der Finma zur Folge, dass Bitcoin Suisse den Betrieb der bestehenden Wechselautomaten wieder aufnimmt. Der Automat in der Zürcher Shoppingmeile Viadukt sollte eigentlich bereits Anfang Juni in Betrieb gehen. Weil rechtliche Fragen seinerzeit jedoch noch ungeklärt waren, schritt die Finma ein. Seit heute können Interessierte ihre Franken im Viadukt in Bitcoins tauschen.
Mit der Finma-Erlaubnis will Bitcoin Suisse sein Automatennetzwerk nun in die Ostschweiz und nach Liechtenstein erweitern. Insgesamt will das Unternehmen in den kommenden Wochen noch zwei weitere Automaten installieren. Zudem sollen in den kommenden Monaten weitere Dienste auf der Website aufgeschaltet werden. Das Unternehmen möchte in der Beratung und Vermögensverwaltung tätig sein sowie Bitcoin-basierte Zahlungssysteme vorantreiben. Die Mitgliedschaft im VQF hilft bei der Umsetzung der Standesregeln und ermöglicht zudem, als Finanzintermediär und Vermögensverwalter tätig sein.
Bitcoins sind begrenzt auf 21 Millionen Münzen
Die Grundidee des 2009 gestarteten Bitcoins ist ein weitgehend anonymer Zahlungsverkehr, der unabhängig von Regierungen und Banken funktioniert. Das konventionelle Währungssystem basiert auf Vertrauen – das bei Konsumenten wegen der expansiven Geldpolitik der globalen Notenbanken heute leidet. Entsprechend erklärbar ist der Aufschwung der Währung. Bitcoin-Verfechter verweisen nun darauf, dass die Währung wegen ihrem gedeckelten Angebot von 21 Millionen Münzen nicht an Wert verlieren könne.