Tierisch geht es dieser Tage in der Reinigungsbranche zu und her. Die Startups Batmaid und Book A Tiger wollen den Putzhilfen-Vermittlungsmarkt per Uber-Modell aufrollen. Die Aussichten sind lukrativ: Das Marktvolumen wird auf 1,3 Milliarden Franken geschätzt.

Fledermausfrau versus Tiger – eine ungleiche Konstellation. Doch aufgepasst: Die Lausanner Batmaid kämpft seit kurzem mit französischer Hilfe. Das Startup geht eine Kooperation mit Onet ein, einem Anbieter von Industriereinigungen und Nuklearsanierungen.

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Book A Tiger baut um

Die deutsche Book A Tiger installierte sich im Juni in der Schweiz, der Medienverlag Tamedia ist mit einer Minderheitsbeteiligung an Bord. Das deutsche «Handelsblatt» berichtete kürzlich, dass die Gründer von ihrem ursprünglichen Uber-Modell Abstand nehmen wollen. «Wir mussten feststellen, dass sowohl unsere Kunden als auch unsere Mitarbeiter ein festes Arbeitsverhältnis bevorzugen», sagt Nikita Fahrenholz, einer der beiden Book-A-Tiger-Gründer.

Anfangs hätten sie geglaubt, mit der Putzkraft verhalte es sich ähnlich wie mit der Pizza, sagt Fahrenholz gegenüber dem «Handelsblatt». Es ist egal, wer sie bringt, Hauptsache sie kommt pünktlich und man kann sie online buchen und bezahlen. Da hätten sie sich aber geirrt. Von einer Person, die in der eigenen Wohnung saubermache, erwarteten die Leute vor allem eines: Qualität und Kontinuität. Das habe Book A Tiger mit den selbstständigen Reinigungskräften aber nicht gewährleisten können.

Schweiz als Testmarkt

Die Abkehr vom einstigen Geschäftsmodell könnte teuer werden: Krankenversicherung, Rentenversicherung, Haftpflicht und Urlaubstage muss das Startup nun miteinberechnen. Bislang kam Book A Tiger mit weniger als 100 Office-Mitarbeitern aus. Auf die Marge von Book a Tiger werde das neue Modell aber kaum Einfluss haben, sagt der Gründer. Testmärkte hätten ergeben, dass die Profitabilität mit Festangestellten gegenüber Selbstständigen sogar steige.

Die Schweiz ist ein solcher Testmarkt: Auf Anfrage der «Handelszeitung» bestätigt Tamedia-Sprecher Christoph Zimmer, dass Book A Tiger hierzulande schon immer mit Festangestellten arbeitete. Was Book A Tiger in Deutschland als Revolution verkauft, sei in der Schweiz seit je her Usus.

(rai/ise/ama)