Die legendären Greyhound-Überlandbusse gehören künftig zu Flixbus. Die Dachgesellschaft FlixMobility kauft Greyhound Lines, den grössten Fernbusbetreiber der USA, für bis zu 172 Millionen Dollar (148 Millionen Euro) vom britischen Eisenbahn- und Nahverkehrs-Unternehmen FirstGroup, wie beide Seiten am Donnerstag mitteilten.
«Eine stetige Weiterentwicklung unseres Netzes durch Kooperationen oder Zukäufe ist schon immer ein wesentlicher Teil unserer Wachstumsstrategie, um unsere globale Präsenz weiter auszubauen», erklärte FlixMobility-Mitgründer und -Chef Jochen Engert. «Die Übernahme von Greyhound bringt uns hier einen entscheidenden Schritt weiter und stärkt die Position von Flixbus in den USA.»
Dort sowie in Kanada und Mexiko verkehren 1300 Greyhound-Busse, die laut FlixMobility 2400 Ziele in Nordamerika ansteuern und pro Jahr von 16 Millionen Passagieren genutzt werden.
Bis 2023 Marktführerschaft angestrebt
Flixbus ist selbst seit 2018 in den USA vertreten und hatte den Betrieb dort im Frühsommer wieder hochgefahren. USA-Chef Pierre Gourdain hatte im Juni angekündigt, Flixbus wolle dort bis 2023 das umfangreichste Netz anbieten. Weltweit hatte Flixbus 2019 - vor dem Virus-Ausbruch - 62 Millionen Passagiere befördert. Die Pandemie hatte das Reise-Geschäft zeitweise fast vollständig zum Erliegen gebracht.
FirstGroup hatte die Greyhound Lines 2007 übernommen, hatte aber schon vor der Corona-Pandemie nach einem Käufer gesucht. Auch das Geschäft von Greyhound litt zuletzt stark unter den Beschränkungen wegen der Virus-Krise. Von April 2020 bis März 2021 lag der Umsatz laut dem bisherigen Eigentümer FirstGroup bei 423 Millionen Dollar, der bereinigte operative Gewinn bei 1,8 Millionen.
Unter dem Strich: 46 Millionen Dollar
FlixMobility zahlt zunächst rund 140 Millionen Dollar für Greyhound, 32 Millionen sollen in den nächsten 18 Monaten in Raten fliessen. Der neue Eigentümer mietet die Immobilien von Greyhound, die bei FirstGroup bleiben. Die Staatszuschüsse von 108 Millionen Dollar, die Greyhound zum Ausgleich der pandemie-bedingten Verluste von der US-Regierung erhalten hat, bleiben bei Greyhound und kommen damit FlixMobility zugute. Unter dem Strich werde Greyhound damit mit 46 Millionen Dollar bewertet.
(awp/gku)