Der Chef des Zürcher Flughafens, Thomas Kern, tritt per Ende 2014 zurück. Das gab Kern mit den Halbjahreszahlen bekannt. Er wolle sich nach sieben Jahren als Chef beim Flughafen noch einmal beruflich neu orientieren, so die Meldung.
Sein Nachfolger wird Stephan Widrig, der bereits seit 2008 der Geschäftsleitung angehört. Widrig ist zur Zeit als Chief Commercial Officer für die kommerziellen Belange und den Betrieb aller Gebäude und Anlagen verantwortlich.
Umsatz leicht tiefer
Gleichzeit hat der Flughafen Zürich hat im ersten Halbjahr 2014 einen leicht tieferen Umsatz erzielt. Für den Rückgang verantwortlich ist die Sistierung der zweckgebundenen Lärmgebühr im Februar. Unter dem Strich stieg der Reingewinn gegenüber der mit Sonderkosten belasteten Vorjahresperiode deutlich an.
Der Umsatz ging im ersten Semester um 3,4 Prozent auf 453,7 Millionen Franken zurück. Im Flugbetrieb fiel der Ertrag wegen dem Wegfall des «Lärmfüflibers» mit 268,8 Millionen um 6,1 Prozent tiefer aus, teilt die Flughafenbetreiberin am Mittwoch mit. Diesen Effekt ausgerechnet resultierte im Flugbereich ein Wachstum von 0,9 Prozent. Die kommerziellen Erträge stiegen um 1 Prozent auf 184,8 Millionen an.
Kosten rückläufig
Die Betriebskosten reduzierten sich in der Berichtsperiode um 4,9 Prozent auf 213,1 Millionen Franken. Auf Stufe Ebitda resultierte ein Rückgang um 1,9 Prozent (inkl. Lärmeffekt) auf 240,6 Millionen Franken. Die entsprechende Marge verbesserte sich dagegen um 70 Basispunkte auf 53 Prozent. Der Reingewinn kletterte schliesslich im Vergleich zu dem mit Sonderkosten belasteten Vorjahr auf 88,1 Millionen Franken von 10,1 Millionen.
Damit hat der Flughafen Zürich die Prognosen der Analysten beim Umsatz in etwa erfüllt und bei den Gewinnzahlen übertroffen. Der AWP-Konsens für den Umsatz lag bei 456 Millionen Franken, für den Ebitda bei 230 Millionen und für den Reingewinn bei 85 Millionen.
Mehr Passagiere bei weniger Flugbewegungen
Bereits bekannt sind die Angaben zum Passagieraufkommen. Die Anzahl Passagiere stieg im ersten Halbjahr um 0,5 Prozent auf 11,9 Millionen, wobei die Lokalpassagiere um 4,1 Prozent zulegten und die Zahl der Transferpassagiere um 6,6 Prozent sank. Der Anteil der Transferpassagiere am Gesamtvolumen ging damit auf 33,8 Prozent von 31,4 Prozent zurück, so die Meldung.
Die Anzahl Flugbewegungen reduzierte sich im ersten Halbjahr 2014 um 0,2 Prozent auf 128'289. Die Sitzplatzauslastung pro Flugbewegung stieg damit leicht auf 73,9 Prozent von 73,6 Prozent an. Mit 211'814 Tonnen war auch das Frachtvolumen im Vergleich zum Vorjahr um 3,5 Prozent höher.
Ausblick etwas optimistischer
Für 2014 rechnet der Flughafen Zürich weiterhin mit einem Wachstum von 1 Prozent beim Passagieraufkommen. Unter Ausklammerung der Sondereffekte rechnet das Management mit einem Betriebsergebnis über dem Vorjahr. Im März war noch mit einem «leicht höheren» Betriebsergebnis gerechnet worden. Mit dem Grossprojekt «The Circle» sieht sich das Unternehmen auf Kurs und will bis zum geplanten Baustart 2015 die Vorvermietungsquote weiter erhöhen.
(awp/lur/me)