Nachdem im vergangenen Jahr der Rennstall von Ferrari die Grands Prix dominiert hatte, war der Formel-1-Zirkus von vielen totgesagt worden. Sie lagen allesamt falsch: Nicht nur sind in den bisher sechs Rennen dieser Saison öfters andere Teams oben gestanden, auch die Budgets der verschiedenen Ställe sind nicht kleiner geworden. Noch nie ist so viel in die Formel 1 investiert worden: drei Milliarden Franken. Die Entwicklung in der Königsklasse des Motorrennsports ist Schwindel erregend. Michael Schumachers Jahressalär von rund 50 Millionen Franken ist das eine – dass der Ferrari-Champion pro Jahr nochmals ebenso viel mit Werbeverträgen einspielt, das andere.
|
Die kürzlich erstmals in der Zeitschrift «EuroBusiness» offen gelegten Budgetvolumen (siehe Tabelle rechts) der Formel-1-Equipen erklären direkt, weshalb einzelne Teams mehr Erfolge vorzuweisen haben als andere. Die 63 Millionen Franken des Minardi-Teams nehmen sich winzig aus im Vergleich mit Branchenleader Ferrari (430 Millionen Franken).
Unter diesem Gesichtspunkt ist der letztjährige Erfolg des Schweizer Sauber-Teams – der fünfte Platz in der Konstrukteurewertung – mit einem Budget von gegen 150 Millionen Franken als aussergewöhnlich zu bewerten. Dass es dem Hinwiler Rennstall dieses Jahr nicht läuft (Platz sieben bisher), ist indes unmittelbar auf die pekuniäre Erstarkung der Werkteams und auf deren dementsprechend grössere Freiräume in der Entwicklung (Windkanal) zurückzuführen.
Wahr ist indes auch, dass Geld zwar schnell ausgegeben wird, aber allein noch nicht schnell machen muss. Jaguar und Toyota, beide im Bereich von 300 Millionen Franken operierend, beweisen dies. Die noch jungen Werkteams müssen Lehrgeld bezahlen und bringen erst langsam jene Resultate, die angesichts der Masse, die hinter diesen Rennställen steckt, erwartet werden dürften.