Das Guido A. Zäch Institut (GZI) in Nottwil steht für die Hoffnung aller querschnittgelähmten Menschen. Die Schweizer Paraplegiker-Forschung AG, eine Tochterfirma der Schweizer Paraplegiker-Stiftung, setzt sich mit der Erforschung aller Grundlagen, Bedingungen und Anwendungen auseinander, die der Verbesserung der Lebensqualität von Patienten mit Schädigungen des Nervensystems dienen. Dr. med. Guido A. Zäch, Gründer der Paraplegiker-Gruppe, sieht in dem Neubau das vorläufig letzte Glied in einer weltweiten Leistungskette für die ganzheitliche Rehabilitation von Para- und Tetraplegikern: «Wir wollen den Querschnittgelähmten ein vollwertiges Teilhaben am Leben, berufliche Integration und gesellschaftliche Akzeptanz ermöglichen. Hierfür braucht es nicht nur das bestmögliche medizinisch-therapeutische Angebot einer Spezialklinik, sondern auch mehr und intensivere Forschung im Bereich Paraplegiologie. Dank weltweiter Grundlagenforschung, internationaler Zusammenarbeit und der Erfahrung von Spezialärzten in der Klinik kann die Lebensqualität aller Rückenmarkgeschädigten verbessert werden», so Guido A. Zäch.
Kontakt mit Wissenschaftlern aus aller Welt
Ende September 2005, nach rund zweieinhalbjähriger Bauzeit, wurden das GZI und das darin untergebrachte Forschungsinstitut eröffnet. Die Schweizer Paraplegiker-Stiftung betrat damit aber kein Neuland, denn sie war in den vergangenen 30 Jahren schon in die Forschung involviert. Sie leistete regelmässig Beiträge an verschiedene Projekte und nahm 2000 ein eigenes Institut für Klinische Forschung im SPZ Nottwil in Betrieb. Ende des gleichen Jahres wurde dafür eine eigene Gesellschaft, die Schweizer Paraplegiker-Forschung AG (SPF), gegründet. Zum ersten Leiter des neuen Forschungsinstituts wurde Gerold Stucki ernannt. Der 46-jährige, gebürtige Luzerner ist auch Professor für Physikalische Medizin und Rehabilitation an der Ludwig-Maximilians-Universität in München.
Die klinische Forschung befasst sich mit den Bereichen Pflegewissenschaft, Knochenumbau, Bewegungs- und Rückenmarksforschung. Das Team steht in Kontakt mit Wissenschaftlern aus aller Welt und ist bestrebt, international anerkannte Spezialisten nach Nottwil zu holen. Aus diesem Grund verfügt das GZI auch über Unterkünfte, in denen Mitarbeitende, Patienten und deren Angehörige, aber auch Teilnehmer von Fachtagungen Platz finden.
Für Kongresse und Fachtagungen geeignet
Die Geschossfläche des Multifunktions-Komplexes beläuft sich auf 21550 m2; die Gesamtkosten von 105 Mio Fr. trug die Schweizer Paraplegiker-Stiftung. Nebst Büros und Labors gibt es eine Sporthalle für leistungsdiagnostische Untersuchungen und eine wissenschaftliche Bibliothek samt Lesesaal. Weiter ist das GZI für Fachtagungen und Kongresse ausgerüstet: Im grossen Auditorium finden 500 Personen Platz; darüber hinaus können Sitzungszimmer, Seminarräume sowie drei Kongressräume gebucht werden.
Hohe Hygiene- und Sauberkeitsstandards
Es ist selbstverständlich, dass im GZI, genauso wie im Schweizer Paraplegiker-Zentrum, höchste Hygiene- und Sauberkeitsstandards eingehalten werden müssen. Nachdem neben vorhandenen Referenzen insbesondere auch Qualität und Flexibilität anlässlich der Baureinigung überzeugten, wurde der Auftrag für die Unterhaltsreinigung der Gerhard Management & Consulting AG (GMC AG) übertragen. Das im nahe gelegenen aargauischen Kirchleerau ansässige Unternehmen vermochte sich in den vergangenen Jahren als Dienstleister (mit über 550 Mitarbeitern) vor allem im Gesundheitswesen sowie im Detailhandelsbereich und der Industrie auf dem Markt zu etablieren. «Im Gesundheitswesen besonders gefragt waren und sind nach wie vor Qualität, Konstanz und Nachhaltigkeit», meint dazu Noldi Gerhard, Verwaltungsratspräsident der Gerhard Management & Consulting AG.
Sandra Kind, Gebiets- und bis heute in Personalunion auch Objektleiterin der GMC AG in Nottwil, sorgt zusammen mit ihrem Team täglich für einwandfreie Verhältnisse in zwei Forschungstrakten, einem Unterkunfts- und Verwaltungstrakt sowie im Kongress- und Restaurationsbereich. Zum Gebäudekomplex gehören acht Geschosse mit 30 Büros für Forscher und Ärzte, Labors, Lern- und Forschungswerkstatt, sechs Geschosse mit Forschungsräumlichkeiten, Sportmedizin, Bibliothek mit Lesesaal und Apotheke, neun Studios, 48 Doppelzimmer, Aufenthalts- und Stationsräume, dazu Büroräume der Schweizer Paraplegiker-Stiftung und der Paramedia AG, ein grosses Auditorium, mehrere Sitzungs- und Seminarräume, drei Kongressräume, ein Restaurant mit Dachterrasse, eine Cateringküche im Untergeschoss und eine Grillstation auf der Dachterrasse. Die Vielfalt unterschiedlicher Räume, wie auch die stark variierende Belegung, verlangen besonders hohe Flexibilität bezüglich Organisation und Ausführung der Unterhaltsreinigung, eine sorgfältige und fundierte Ausbildung und eine umsichtige Führung/Kontrolle des Reinigungspersonals.
Eine besondere Herausforderung für das Dienstleistungsunternehmen stellt dabei der Spagat dar, den unterschiedlichsten Aufgabenstellungen von der Hotellerie (Gouvernantenfunktion) bis in Labors mit höchsten Reinraum-Anforderungen gerecht zu werden. Das GZI ist auch im Innern ein architektonisch bemerkenswerter Bau. Auffallend dabei sind vor allem die verschiedenartig verwendeten Baumaterialien wie Glas, Metall, Polyurethan (PU) und Granit. Gemäss Sandra Kind verlangen diese Baustoffe besondere Reinigungskenntnisse und -methoden; beim täglichen Unterhalt wie auch bei den periodischen Reinigungsarbeiten. Dies gelte nicht nur für das Treppenhaus, dessen Stufen aus einem speziellen, heissgewalzten CN-Stahl bestehen, sondern auch für die PU-Böden oder die Badezimmer, die mit rutschhemmenden Belägen ausgestattet sind. Wie Kind weiter erklärt, kann nur erfahrenes und gut geschultes Personal diese Aufgabe bedürfnisgerecht ausführen.