Die Ferienregion Unterengadin muss einen herben Rückschlag verkraften: Das Hotel Robinson Club Schweizerhof in Vulpera, mit 130 Zimmern eines der grössten Hotels der Region, schliesst nach der Sommersaison seine Türen. Die Region verliert 55'000 Logiernächte.
Alle 80 derzeit im Hotel Beschäftigten haben einen bis Oktober laufenden Saisonvertrag, bestätigte eine Hotelsprecherin. «Diese Verträge werden nicht verlängert.» Man bemühe sich, den Mitarbeitenden Verträge an anderen Standorten anzubieten.
«Eine Flucht, die ich nicht gerne sehe»
Die Entwicklung des Schweizer Frankens sei auch am Robinson Club nicht spurlos vorübergegangen, teilte das Mutterunternehmen Clubhotel Schweiz am Dienstag mit. Darum werde das Vier-Sterne-Hotel nach der Sommersaison nicht mehr weiterbetrieben. Die Clubhotel Schweiz sei gezwungen, im Sinne des gesamten Unternehmens wirtschaftlich zu agieren. Darum bestünden keine Alternativen zur Schliessung.
Der Hotelsektor leidet deutlich unter dem starken Franken. Die Konjunkturexperten von BakBasel sagten im April ein Minus von 0.7 Prozent bei der Wertschöpfung für dieses Jahr voraus. Das die Verluste nicht grösser ausfallen, liege an bestehenden Buchungen. Im kommenden Jahr erwarten sie darum noch ein deutlicheres Minus. Und gerade in der oberen Preisklasse ist der Rückgang ausgeprägt.
Auswirkungen auf die ganze Region
«Das ist eine negative Botschaft, die uns sehr trifft», kommentierte der Unterengadiner Tourismusdirektor Urs Wohler auf Anfrage die Nachricht von der Schliessung. Das Robinson Club Schweizerhof sei ein sehr wichtiges Hotel für die Destination. Die Schliessung werde sich direkt auswirken auf die ganze Region und auf die Bergbahnen, die Skischule, die Lieferanten und die Gemeinde.
Zur Begründung des Unternehmens, das Hotel werde wegen des starken Frankens geschlossen, sagte Wohler: «Das ist eine Flucht, die ich nicht gerne sehe.»
(ise mit awp/sda)