Franz Julen geht. Er verlässt die Sporthandels-Kette Intersport International nach 16 Jahren Ende 2016. Er hat beim Entscheid auch auf sein Herz gehört.
«Es ist der richtige Zeitpunkt, um loszulassen und den Weg frei zu machen», sagte er auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. «Ich wollte über meinen Abgang selber entscheiden und in geordneten Bahnen gehen», sagt er.
Umsatz verdoppelt
Julen hat Intersport International auf Erfolg getrimmt. Bei seinem Antritt als Chef im Jahr 2000 war die Gruppe in 16 Ländern aktiv und erzielte einen Detailhandelsumsatz von 5 Milliarden Euro. Heute ist das Unternehmen in 66 Ländern auf allen Kontinenten vertreten. Zum Unternehmen gehört seit 2012 auch die US-Kette The Athlete's Foot.
Aus dem früheren Einkaufsverband wurde in den letzten Jahren der Branchenprimus, der in diesem Jahr die Umsatzgrenze von 11,5 Milliarden Euro erreichen will. Mit dem neuen Rekord scheint Julen ein zentrales Ziel zu erreichen. «Im Jahr 2000 waren wir nur in Westeuropa präsent. Wir haben damals den kühnen Plan gefasst, zu expandieren. Dass dieser Plan nun aufgegangen ist, finde ich bemerkenswert», sagt er.
Das Herz hat entschieden
Das kommende Geschäftsjahr wird nun also sein letztes sein, für das er operativ verantwortlich ist. «Oftmals entscheide ich rational. Doch bei diesem Entscheid habe ich mich auch auf mein Herz verlassen», sagt er.
Ursprünglich habe er geplant, das Unternehmen erst 2018, im Alter von 60 Jahren, zu verlassen. Doch dieser Zeitpunkt wäre nicht mit den neuen Strategieplänen des Unternehmens kompatibel gewesen. «Wir setzen jetzt die Strategie 2015/2018 um. Wenn ich Ende 2016 gehe, dann ist die Ausarbeitung der Strategie 2019/2022 vollständig in der Verantwortung des Nachfolgers», sagt er.
Auch in Zukunft vielbeschäftigt
In Zukunft will er sich auf Verwaltungsratsmandate konzentrieren. Aktuell sitzt er im Aufsichtsgremium des Kioskbetreibers Valora. Er wird 2018 zudem das Präsidium übernehmen bei den Zermatter Bergbahnen.
Intersport International bedauert den Abgang Julens. Präsident Jussi Mikkola betont in der Mitteilung vom Dienstag, dass die positive Entwicklung der gesamten Gruppe eng mit der Person und den Führungsqualitäten von Franz Julen verbunden sei. Dank der frühzeitigen Information – Julen informierte intern die Verantwortlichen bereits im Mai – könne nun ein geeigneter Nachfolger gesucht werden. Die Suche ist bereits eingeleitet worden.
(sda/jfr/me)