Der Kanton Jura ist nicht gerade als Brutstätte von Informatik-Startups bekannt - und doch gibt es dort offenbar die eine oder andere Perle. So eine meint ein Spross der französischen Milliardärs-Dynastie von Serge Dassault entdeckt zu haben: Laurent Dassault beteiligt sich an Geosatis aus Le Noirmont/JU, berichtete «Le Temps».
Die Firma stellt eine Fussfessel her, in der Sensoren durch das globale Navigationssatellitensystems Global Positioning System (GPS) jederzeit den Aufenthalt von Freigängern verzeichnen. Zudem sind die Fussfesseln mit einer Technik ausgestattet, die Gesundheitsdaten aufzeichnen und das System erkennt, wenn jemand die Fussfessel manipulieren will. Die Swisscom ist seit 2014 mit einem Millionenbetrag investiert.
Riesiger Markt
Die Geosatis-Lösung kostet gegen 1000 Franken pro Monat, während ein Häftling im Gefängnis auf Kosten von 8500 Franken zu stehen kommt. Das Interesse ist gross: Viele Schweizer Kantone machen Pilotversuche. Südafrika und Litauen sind Kunden der Jurassier. Der Markt ist riesig, allein in Europa gibt es 100 Millionen Häftlinge – knapp die Hälfte könnte Fussfesseln tragen.
Es scheint nur logisch, dass sich Laurent Dassault an den Schweizern beteiligt, passt das Produkt doch bestens zur Ausrichtung des Familien-Imperiums, das sich vor allem auf den Rüstungs- und Medienbereich stützt: Dassault Aviation stellt Kampfjets wie Rafale oder Mirage her, Socpresse gehört unter anderem das konservative französische Leitmedium «Le Figaro». Die Grösse der Beteiligung Dassaults an Geosatis ist nicht bekannt. Die Firma war zuletzt auf der Suche nach einem Investitionsvolumen in der Höhe von 3 Millionen Schweizer Franken.