Der Rechtsstreit ist definitiv beendet: Der Pariser Berufungsgerichtshof bestätigte einen früheren Entscheid in der sogenannten Fregatten-Affäre. Drei Richter der Internationalen Handelskammer hatten das Unternehmen und den französischen Staat damals zu Zahlungen von 630 Millionen Euro an Taiwan verurteilt.
Sie sahen es als erwiesen an, dass Paris im Zuge eines Rüstungsgeschäfts mit dem asiatischen Inselstaat illegal mehrere hundert Millionen Euro Provisionen zahlte.
Frankreich hatte Taiwan 1991 sechs Fregatten im Wert von rund 2,5 Milliarden Dollar verkauft. Der Vertrag schloss den Einsatz von Mittelsmännern ausdrücklich aus.
Der aus Thomson-CSF hervorgegangene Konzern Thales muss nach eigenen Angaben einen Anteil von rund 27,5 Prozent der Strafe und damit rund 170 Millionen Euro tragen.
Der Betrag sei bereits vor dem laufenden Geschäftsjahr zurückgestellt worden und solle nun so schnell wie möglich beglichen werden, kündigte das teilstaatliche Unternehmen an. Auch die französische Regierung wird als haftende Partei zahlen. Sie trägt nach eigenen Angaben 460 Millionen Euro.
Im Zusammenhang mit dieser Affäre sind seit Jahren mehr als 500 Millionen Dollar auf Schweizer Konten blockiert. Davon überwies die Schweiz vor vier Jahren 34 Millionen Dollar an Taiwan.
(cms/sda)