Mehr Gäste aus arabischen Ländern, aus Fernost und Lateinamerika: Die Schweizer Luxushotels werden immer internationaler. Ihre Investoren auch. Lagen vor zwei Jahren noch 40 Prozent des Kapitals der Schweizer Fünfsternehäuser in ausländischer Hand, so sind es aktuell schon 46 Prozent.

Zu diesem Schluss kommt eine Inhaberstruktur-Analyse, die vom Walliser Institut für Tourismus durchgeführt worden ist. Für die Studie «Who is who der Schweizer 5-Sterne-Hotellerie» wurden 88 Schweizer Häuser der Luxusklasse durchleuchtet.

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«Steigende Kosten, Fremdwährungsentwicklungen, globalere Vertriebsstrukturen», nennt Roland Schegg als Gründe für die zunehmende Internationalisierung bei den Besitzern. Auch der immer höhere Aufwand, um Meetings und Kongresse ins Land zu holen, spiele eine Rolle, sagt der Professor an der Walliser Hochschule für Tourismus in Sierre. 43 Investoren aus 17 Ländern sind in den Leuchttürmen der hiesigen Haute Hôtellerie engagiert. Auch aus Gründen der Geldwäscherei, wie vielerorts gemunkelt wird? Dazu hält sich die Studie kurz: «Eine abschliessende und seriöse Bewertung dieses Risikos ist mit den vorhandenen Daten nicht möglich», schreiben die Autoren.

Von der nationalen wie internationalen Geldgeberseite her macht die Studie fünf «Investorentypen» aus: Mäzene, die Hotels als Statussymbole halten. Hoteliersfamilien mit langfristigem Engagement. Finanzinvestoren, die Rendite suchen. Entwickler, die als visionäre Investoren an Innovation glauben. Und Strategen, die ihr Hotelportfolio optimieren. Dazu will auch die Aevis-Gruppe gehören, die jüngst die Victoria-Jungfrau Collection übernommen hat. In der Regel aber, so Schegg, fänden sich Investitionsgründe an den Polen Liebhaberei und Rendite: «Mäzene und Finanzinvestoren dominieren die Szene.»