Die Post will ihre riesigen Leucht-Logos in der Nacht weniger lang leuchten lassen. Bei rund 60 grossen Logos auf Paketzentren, Briefzentren und anderen Gebäuden zieht das Unternehmen daher schweizweit bereits um 20 Uhr den Stecker, wie die Post am Mittwoch mitteilt. In den Morgenstunden sind die Leuchtschriften ganz aus.
Auch am Hauptsitz in Bern, bei dem es auf allen vier Gebäudeseiten je ein grosses Post-Logo hat, reduziert sich die Leuchtzeit. Die neue Regelung gilt ab dem 1. September 2022. Bisher leuchteten die Logos zwei Stunden länger bis 22 Uhr.
Das frühzeitige Lichterlöschen hat laut der Post aber nicht in erster Linie mit einer drohenden Stromknappheit in der Schweiz zu tun. Das sei lediglich ein Mosaikstein bei der Post, um einer allfälligen Mangellage entgegenzuwirken. Den Stromverbrauch bei den Leuchtschriften habe das Unternehmen bereits vor Jahren dank moderner LED-Technik um fast 80 Prozent gesenkt.
Post will Lichtverschmutzung eindämmen
Hingegen will die Post mit der neuen Regel vor allem die Lichtverschmutzung eindämmen. So erhellen die intensive Beleuchtung von Gebäuden oder Schaufenstern sowie die grell leuchtenden Firmenlogos den Nachthimmel und beeinflussen den Schlaf von Menschen negativ oder bringen die Lebensrhythmen von Tieren durcheinander.
«Mit jeder Leuchtreklame, die ein paar Stunden weniger lang leuchtet, geben wir der Natur etwas zurück. Klar sind das kleine Schritte, aber wir wollen so ein Umdenken in Gang setzen. Vielleicht können wir ein Vorbild für andere Firmen sein», lässt sich Marco Geissbühler, Nachhaltigkeitsexperte bei der Post, zitieren.
Auch die SBB ziehen Stromfressern den Stecker. Im Gegensatz zur Post geschieht das aber gerade wegen der drohenden Stromknappheit. Wie der «Tages-Anzeiger» berichtet, haben die Bundesbahnen die grosse Uhr am Bahnhof Bern-Wankdorf abgestellt – «als symbolisches Zeichen», sagt ein SBB-Sprecher. Weiter wolle der Konzern SBB-Logos nicht mehr beleuchten sowie in Bürogebäuden die Klimatisierung respektive die Beheizung reduzieren.
(dob)