Einkäufe im Netz gehören für Schweizerinnen und Schweizer inzwischen zum Alltag. Nach einem Rückgang im Jahr zuvor lief es bei den Schweizer Onlineshops 2023 wieder besser. «Ein Drittel der Top-30 ist geschrumpft, zwei Drittel haben stagniert oder sind gewachsen», schreibt das Beratungsunternehmen Carpathia zu seinem jährlichen Umsatzranking.
Besonders gut läuft es für Galaxus. Die Migros-Tochter steigerte den Umsatz von 1,035 Milliarden auf 1,35 Milliarden Franken und liegt damit nur noch 300 Millionen Franken hinter Platzhirsch Zalando. Der deutsche Moderiese musste – wohl auch wegen der wachsenden Konkurrenz aus China – einen Umsatzrückgang hinnehmen.
Auf Platz drei folgt mit Digitec ein weiterer Shop aus dem Migros-Universum, der allerdings Marktanteile an die Schwester Galaxus abtreten musste. Einen Umsatzrückgang erlitten auch Ricardo und Coop-Tochter Microspot.
Grosser Erfolg für Temu und Shein
Neu in den Top-10 ist der chinesische Online-Marktplatz Temu, der aus dem Stand einen Umsatz von 350 Millionen Franken erzielte. Die Firma steht wegen des Vorwurfs des unlauteren Wettbewerbs in der Kritik. Konkret soll es Temu mit den Schweizer Regeln für Produktsicherheit nicht so genau nehmen. Das scheint die Konsumenten aber nicht abzuschrecken.
Auch Shein macht hierzulande trotz zweifelhaftem Ruf einen kometenhaften Aufstieg: Der chinesische Billigmodehändler steigerte den Umsatz um mehr als das Dreifache auf 220 Millionen Franken. Die Firma gilt als Inbegriff für Fast Fashion. Gemeint ist damit Wegwerfmode, die schnell designt sowie billig produziert und verkauft wird.
Grosse Onlinehändler gewinnen
Zusammen mit Aliexpress erreichten die drei chinesischen Onlinehändler in der Schweiz im letzten Jahr einen Umsatz von 960 Millionen Franken. Das ist mehr als der weltgrösste Onlinehändler Amazon hierzulande verkauft.
Das Jahr sei insbesondere für grosse Marktplätze erfolgreich gewesen, schreibt Carpathia und verweist auf die Zugewinne von Galaxus, Amazon, Temu und Shein.
1 Kommentar
Warum werden in diesem Bericht die Firmen Temu und Shein so hochgelobt und den Prinzipien von Wettbewerb und Marktwirtschaft gehuldigt? Diese Firmen machen riesige Profite auf Kosten von Hunderttausenden von Tiefstlohnarbeitenden. Sie sollten den Leser:innen lieber Argumente liefern, warum sie nicht auf diesen Plattformen kaufen sollten. T-Shirts, welche nur 1-2 USD kosten und millionenfach ungebraucht auf Abfallhalden landen. Think about it!