Der russische Energiekonzern Gazprom verhandelt Insidern zufolge auch mit seinem französischen Partner über einen Ausbau der Ostsee-Pipeline Nord Stream. Die Gespräche mit dem Versorger Engie, der früher GDF Suez hiess, seien so weit fortgeschritten, dass eine Ankündigung schon bald möglich sei, sagten mit dem Vorgang vertraute Person am Dienstag.
Die beiden Konzerne wollten sich nicht äussern. Vorige Woche unterzeichnete bereits die BASF -Tochter Wintershall eine Absichtserklärung, um sich an dem Ausbau zu beteiligen. Zuvor hatten dies auch Eon, Shell und die österreichische OMV angekündigt.
Kritik der EU
Engie ist wie Wintershall und Eon bereits an den bestehenden beiden Strängen der Pipeline beteiligt. Gazprom hatte im Juni angekündigt, die Nord-Stream-Kapazitäten auszubauen. Die zwei weiteren Pipelinestränge sollen bis zu 55 Milliarden Kubikmeter russisches Gas nach Deutschland transportieren und damit die Abhängigkeit von der Ukraine als Transitland reduzieren.
Die EU-Kommission hatte allerdings Vorbehalte geäussert. Das Projekt läuft dem Bestreben der EU zuwider, bei der Energieversorgung unabhängiger von Russland zu werden. Dagegen spachen sich deutsche Versorger für den Ausbau aus.
Ein Drittel des EU-Energiebedarfs aus Russland
Russland deckt rund ein Drittel des Energiebedarfs der EU; rund die Hälfte des von Gazprom importierten Gases fliesst durch die Ukraine in die Europäische Union.
(reuters/dbe/moh)