Das deutsche Textilhandelsunternehmen C&A will angesichts von Umsatzrückgängen unprofitable Läden schliessen und in den nächsten Jahren eine Milliarde Euro in die Umstrukturierung investieren. Das kündigte der Europa-Chef des Familienunternehmens, Philippe Brenninkmeijer, in einem Gespräch mit der Fachzeitschrift «Textilwirtschaft» für ganz Europa an.
Auch in der Schweiz kämpft C&A mit schrumpfenden Umsätzen. Mit seinen 100 Filialen erwirtschaftete der Textilhändler laut den Marktforschern von GfK Schweiz 2015 einen Umsatz von 471 Millionen Franken. 2010 waren es noch 605 Millionen Franken gewesen. Seither geht es Jahr für Jahr abwärts. Das Unternehmen selbst kommuniziert keine Zahlen.
35'000 Mitarbeiter betroffen
Gegenüber der Nachrichtenagentur sda sagte ein Sprecher, dass die Aussagen, die Brenninkmeijer für ganz Europa gemacht hat, auch für die Schweiz gälten. Es bestünden jedoch noch keine konkreten Pläne zu Ladenschliessungen oder Umstrukturierungen.
Möglichen Schliessungen stünden auch Neueröffnungen an anderen Standorten gegenüber, sagte ein Unternehmenssprecher am Donnerstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa. Zur Frage, ob ein Personalabbau geplant sei, wollte sich der Sprecher nicht äussern. C&A betreibt derzeit in Europa rund 1500 Läden und beschäftigt rund 35'000 Mitarbeiter. In Deutschland gibt es 479 Filialen.
Wachstum als Ziel
Ziel der Umstrukturierung sei es, bis 2021 ein «robustes Wachstum» zu erzielen. Nach Informationen der Fachzeitschrift werden die Umsätze für das Jahr 2014 auf 2,92 Milliarden Euro geschätzt. Für 2015 gingen Branchenanalysten von einem Minus von zwei Prozent aus, hiess es.
«Wir sind in Bezug auf die Umsätze und die Profitabilität nicht dort, wo wir hinwollen. Daher müssen wir unsere Transformationsstrategie beschleunigen», sagte Brenninkmeijer. Bisher habe der Konzern mit den Umsatzrückgängen «umgehen können», aber auf Dauer sei «so etwas nicht nachhaltig». Um wieder zu wachsen, solle in Modernisierungen investiert werden. Bis Ende 2017 sei geplant, ein Drittel der Läden zu überarbeiten, bis 2021 sollen es rund 80 Prozent sein.
(sda/ise/mbü)