Nichts geht mehr bei den 26 MediaMarkt-Filialen der Schweiz: Wegen der Corona-Krise sind die Läden geschlossen, und das wird auch bis mindestens 11. Mai so bleiben. Das Management greift hart durch: In einem Brief informierte es seine Lieferanten, wegen der «höheren Gewalt» bis auf Weiteres die Rechnungen nicht mehr zu bezahlen.

«Unter Berücksichtigung der aktuellen Situation haben wir uns mit unseren wichtigsten Lieferanten eng abgestimmt und gemeinsame Lösungen gefunden, die unternehmensweit gelten», bestätigt ein Sprecher entsprechende BILANZ-Recherchen. «Dazu zählt etwa die temporäre Verlängerung der Zahlungsbedingungen.»

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Weil MediaMarkt aus historischen Gründen mit 90 oder 180 Tagen aussergewöhnlich lange Zahlungsziele geniesst, werden sogar Rechnungen von letztem Dezember nicht mehr beglichen. Dabei werden jedoch nicht alle Lieferanten gleich behandelt.

Online-Handel legt zu

Diverse Hersteller und Distributoren von Elektro- und Elektronikgeräten haben nun ihre Lieferungen an den Konzern eingestellt. Andere verlangen Vorkasse, da auch die Kreditausfallversicherungen den Mutterkonzern Ceconomy mit Sitz im deutschen Ingolstadt nicht mehr vollständig decken. Ceconomy hat beim deutschen Staat Hilfsleistungen von zwei Milliarden Euro angefordert, in der Schweiz wird ein ähnlicher Schritt geprüft.

Hierzulande verzichtet das Management auf 20 Prozent seines Lohns, die knapp 1000 Mitarbeiter wurden in Kurzarbeit geschickt. Einziger Lichtblick: Der Online-Umsatz hat sich seit Beginn des Lockdowns verfünffacht. Letztes Jahr setzte MediaMarkt Schweiz insgesamt 578 Millionen Euro um

Gegendarstellung von MediaMarkt Schweiz AG

Bilanz schreibt: «Die Elektronikmarktkette bezahlt ihre Lieferanten nicht mehr.» Das trifft nicht zu.

Richtig ist: MediaMarkt Schweiz hat mit einigen wenigen Lieferanten einen vorübergehenden Zahlungsaufschub vereinbart.

Bilanz schreibt: «Diverse Hersteller und Distributoren von Elektro- und Elektronikgeräten haben nun ihre Lieferungen an den Konzern eingestellt. Andere verlangen Vorkasse.» Das trifft nicht zu.

Richtig ist: Bei MediaMarkt hat kein Hersteller und kein Distributor seine Lieferungen eingestellt, und weder in der Schweiz, noch im Konzern. Es hat auch niemand Vorkasse verlangt.

MediaMarkt Schweiz AG


Anmerkung der Redaktion: BILANZ hält an seiner Darstellung fest.