Patienten können auf dasselbe Medikament völlig unterschiedlich ansprechen. Während es bei den einen anschlägt und sie gesund werden, nützt es bei anderen nichts oder macht sie gar noch kränker – etwa durch Nebenwirkungen. Der Grund dafür liegt in genetischen Unterschieden. Die Erkenntnis ist nicht neu, wird von der Pharmaindustrie aber immer konsequenter in die Medikamentenentwicklung einbezogen. Damit wollen die Pharmakonzerne die Zielgenauigkeit ihrer Medikamente weiter erhöhen. Wichtig ist dies auch, um die Margen im Geschäft hoch zu halten. Angesichts des immer grösseren Drucks auf die Gesundheitsbudgets können nur jene Medikamente einen hohen Preis erzielen, die einen signifikanten Zusatznutzen bringen. Besonders aktiv auf diesem Gebiet ist Roche, die sich aufgrund der engen Verbindung ihrer beiden wichtigsten Unternehmenssparten, Pharma und Diagnostics, für die personalisierte Medizin besonders gut aufgestellt sieht. Von den zwölf neuen Wirkstoffen in der letzten Entwicklungsphase sind sechs auf bestimmte Patientengruppen zugeschnitten und werden von einem Diagnosetest begleitet. So hat Roche etwa ein Präparat für die Behandlung des malignen Melanoms, der aggressivsten Form von Hautkrebs, entwickelt. Die der Krankheit zugrunde liegende Mutation eines bestimmten Gens betrifft rund die Hälfte aller Patienten. Von Roche stammt ein Test, der diese Mutation nachweist und damit jene Patienten identifiziert, die mit hoher Wahrscheinlichkeit auf den Wirkstoff ansprechen. Ähnlich zielgenaue Medikamente hat Roche auch für die Behandlung von Lungen- und Brustkrebs in der Pipeline.

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