Zwei von Europas grössten Versicherungskonzernen wollen sich von Lebenversicherungen im Volumen von Milliarden von Euro trennen: die deutsche Allianz und die italienische Generali.
Die Allianz plant informierten Kreisen zufolge, Verträge von Lebensversicherungen von bis zu 9 Milliarden Euro abzustossen, unter anderem in Italien. Wie zu hören war, wurde die Investmentbank Morgan Stanley mit der Durchsicht des Portfolios betraut.
Die Münchner hatten ihr europäisches Lebensversicherungsgeschäft einer Überprüfung unterzogen. Ein potenzieller Verkauf könnte der Allianz rund 500 Millionen Euro in die Kasse spülen, wie mit den Plänen vertraute Personen berichteten. Eine Veräusserung könnte der Allianz helfen, inmitten der Coronavirus-Krise regulatorisches Kapital freizusetzen.
Generali hat Ausstiegspläne in Frankreich
Generali will informierten Kreisen zufolge den Verkauf eines französischen Lebensversicherungs-Portfolios vorantreiben. Dem Assekuranzkonzern steht das Beratungshaus Fenchurch Advisory zur Seite. Kommt es zu einem Verkauf, könnte dieser eine bis zwei Milliarden Euro einspielen, war zu hören.
Das Geschäft mit der Zeichnung von Lebensversicherungs-Policen ist kapitalintensiv und hat bereits Akteure wie die Axa bewogen, Pakete alter Verträge abzustossen. Käufer sind Firmen, die sich auf die Abwicklung eben solcher Portfolios spezialisiert haben. Dazu zählen die britische Phoenix Group ebenso sowie die Athora Holding, eine Tochter von Apollo Global Management, und die von Cinven kontrollierte Eurovita.
Endgültige Entscheidungen sind weder bei der Allianz noch bei Generali gefallen. Sprecher der beiden Assekuranzen lehnten Kommentare ebenso ab wie Vertreter von Morgan Stanley und Fenchurch.
(bloomberg/mbü)