Die neue Onlinebank FlowBank öffnet am heutigen Mittwoch ihre digitalen Pforten. Die Bank mit Sitz in Genf will Kundinnen und Kunden mit der Online-Plattform FlowOne ein «neuartiges Handelserlebnis» bieten und mit dem Handel von Aktienanteilen (Fractional Shares) das Trading demokratisieren, wie das Institut am Mittwoch mitteilte.
Die digitale Lösung erlaube es, über ein einziges Konto in mehreren Währungen zu investieren. Die Handelsplattform FlowOne solle Zugang zu allen denkbaren Produkt- und Anlageklassen gewähren, heisst es in der Mitteilung. Künftig soll laut der Meldung auch das Handeln von Fractional Shares, also Teilen von Aktien, angeboten werden.
«Lindt & Sprüngli-Aktien werden zum Preis einer Tafel Schokolade gekauft werden können», wird der Bankengründer Charles-Henri Sabet in der Mitteilung zitiert. Dadurch werde das Online-Trading demokratisiert, so der Anspruch der Bank.
Das Finanzinstitut, das über eine Banklizenz verfügt, beschäftigt derzeit etwas über 90 Mitarbeitende am Hauptsitz in Genf.
«Wir vermeiden komplizierte Erklärungen»
«Die Kunden sollen ihre Zeit im Netz geniessen. Wir vermeiden komplizierte Erklärungen und Funktionen. Und auf unserer Webseite präsentieren wir leicht verständliche Texte zu Finanzthemen, die uns auch selber interessieren», so erklärt Sabet den Anspruch seiner neuen Bank. Die Einfachheit sei ihm besonders wichtig. Die Bank soll einen leichten Zugang zum Markt bieten und die Benutzeroberfläche soll möglichst intuitiv sein.
«Seriously Simple Swiss Banking» lautet denn auch der Slogan der FlowBank. Die Investmentplattform FlowOne soll ausserdem den Zugang zum Onlinehandel auch für Trading-Neulinge so leicht wie möglich machen: «Es gibt keinen Mindestbetrag für das Trading auf der Plattform. Und unsere Preise sind vermutlich die attraktivsten im Business», versichert der Chef.
Pionier des Onlinebankings
Dass er mit solchen Ansagen Kunden gewinnen kann, weiss Sabet. Der heute 58-Jährige ist nämlich in der Schweizer Bankenlandschaft kein Unbekannter. Vor knapp 30 Jahren gründete er die Privatbank TCC, die er 1999 in Synthesis umtaufte. Mit der Namensänderung stellte Sabet auch das Geschäftsmodell um und wurde so zu einem Pionier des Onlinebankings in der Schweiz.
«Wir waren dazumal die ersten, die den Forex Online-Handel in der Schweiz angeboten haben», sagt er und erinnert sich, dass das zu dieser Zeit viel schwieriger war als heute: «Die meisten Leute hatten zu jenem Zeitpunkt noch Angst, ihre Bankgeschäfte online abzuwickeln.» Heute seien die Kunden meist froh, wenn sie alles online erledigen könnten.
Mehrmals unter den 300 Reichsten
2007 verkaufte er die Synthesis Bank an die dänische Saxo Bank. Danach war er unter anderem Chef der Trading-Unternehmen Global Investment Opportunities Management und Jiffix Markets. 2014 übernahm er die Handelsplattform London Capital Group und führte sie als CEO bis 2018.
Dass er nun nochmals die Gründung eines Startups wage, habe ganz einfach damit zu tun, dass er seine Arbeit liebe, sagt Sabet, der es in den Nullerjahren mehrmals auf die Bilanz-Liste der 300 reichsten Schweizer geschafft hat.
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(awp/gku)