Der Schweizer Fussballverband (SFV) kassierte letztes Jahr total 20,5 Millionen Dollar von der Fifa. Die Summe setzt sich so zusammen: 13 Millionen flossen an Preisgeldern wegen des Vorrückens in den Achtelfinal an der WM in Katar.

Argentinien erhielt für den WM-Titel total 42 Millionen ausbezahlt. Weitere 6 Millionen erhielt der SFV aus dem Topf für die globale Fussballentwicklung, dazu kamen 1,5 Millionen als Covid-Unterstützung.

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Diese Zahlen weist die Fifa in ihrem Finanzbericht fürs Jahr 2022 aus, der gestern Abend publiziert wurde. Darin sind auch die Löhne der Fifa-Kader aufgelistet. So verdiente Präsident Gianni Infantino im WM-Jahr 3,6 Millionen Dollar, darin enthalten ist ein Bonus von 1,6 Millionen für das WM-Jahr.

Vorgänger Sepp Blatter gönnte sich in einem WM-Jahr insgesamt 12 Millionen, das Dreifache. Generalsekretärin Fatma Samoura verdient inklusive WM-Bonus 1,9 Millionen. 

22,7 Millionen fürs Steueramt

Der Finanzbericht zeigt: Die Fifa schwimmt im Geld. Die Einnahmen für den Zyklus 2019 bis 2022 stiegen auf 7,6 Milliarden an – ein neuer Rekord. Im vergangenen Zyklus (2015 bis 2018) waren es 6,3 Milliarden. Den grössten Zufluss erhielt der Weltfussballverband aus TV-Übertragungsrechten, nämlich 3,4 Milliarden. Damit stiegen die Reserven des Verbands auf 4 Milliarden an, in der Vergangenheit waren es jeweils 1,8 Milliarden.

Ein Grossteil der Ausgaben verschiebt Infantino zurück an die Mitgliederverbände. Unter seinem Entwicklungsprogramm Forward 2.0 erhielten die Landesverbände 2,6 Milliarden zugesprochen, auch das ein Rekord. Im vergangenen Zyklus waren es bloss 1,7 Milliarden. 

Auch der Schweizer Fiskus kann sich gemäss Finanzbericht freuen: Die Fifa lieferte letztes Jahr 22,7 Millionen an Steuern ab; der Grossteil davon dürfte in Zürich hängen bleiben, wo die Fifa ihren Hauptsitz hat. Dabei wäre der Verband gar nicht steuerpflichtig.

Das Fifa Museum in Zürich, das Blatter mit viel Pomp initiierte, steckt derweilen weiterhin in den roten Zahlen. Die Aufwendungen liegen bei 21 Millionen, ohne die Personalkosten. Insgesamt dürfte der Jahresverlust des Museums bei 10 Millionen liegen – und das seit Jahren.

WM in den USA: 11 Milliarden geplant

Am 16. März tagt in Kigali, Ruanda, der Fifa-Kongress, bei dem Infantino zur Wiederwahl antritt. Dieser ist auch wegen des Geldsegens unumstritten, es gibt keinen ernsthaften Gegenkandidaten; selbst die kritische Uefa hält sich zurück.

Und Infantino hat grosse Pläne: Für den nächsten Vierjahreszyklus (2023 bis 2026) budgetiert er die Einnahmen auf 11 Milliarden – dies dank der WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko sowie durch die Aufstockung der Teilnehmerfeldes von 32 auf 48 Teams.