Der Rohstoffkonzern Glencore und der Bergbauriese Xstrata führen Gespräche über einen allfälligen Zusammenschluss. Dies bestätigte Xstrata. Damit könnte es in der Rohstoffbranche zu einer Milliardenfusion kommen.
Glencore habe Xstrata bezüglich eines Zusammenschlusses kontaktiert, teilte der Bergbaukonzern mit Sitz in Zug weiter mit. Er reagierte damit auf Gerüchte der Finanznachrichtenagentur Bloomberg.
Ob Glencore tatsächlich ein Angebot für Xstrata machen werde, sei aber noch ungewiss, schreibt Xstrata. Der Bergbauriese gehört bereits zu rund einem Drittel Glencore.
Mit einem Zusammenschluss würden zwei Gesellschaften wieder zusammengeführt, die vor einem Jahrzehnt aufgespalten worden waren. Xstrata hatte damals Minen von Glencore in Australien und Südafrika für mehr als zwei Milliarden Dollar gekauft und war dann an die Börse gegangen.
Doch auch heute sind die beiden Unternehmen mit Firmensitz in der Schweiz noch recht eng miteinander verzahnt. Eine Fusion könnte aus Sicht von Analysten Einsparungen von bis zu 700 Millionen US-Dollar bringen.
Spekulationen über einen Zusammenschluss der beiden Konzerne gibt es schon länger, vor allem seit dem Börsengang von Glencore im vergangenen Mai. Das Unternehmen, damals seit fast vier Jahrzehnten in Privatbesitz, hatte den Schritt mit besseren Zukaufsmöglichkeiten begründet.
Die Möglichkeit einer Fusion hatten auch schon die Chefs der beiden Konzern ins Gespräch gebracht: Ein Zusammenschluss würde Mehrwert schaffen, sagte etwa Glencore-Chef Ivan Glasenberg. Und Xstrata-Chef Mick Davis hatte die Aussicht, dass beide Konzerne unabhängig bleiben würden, als "unhaltbar" bezeichnet.
Börse reagiert positiv
Würde Glencore alle restlichen Xstrata-Aktien zum aktuellen Marktpreis kaufen, müsste der Konzern mehr als 25 Milliarden Euro hinlegen. Es wäre damit die grösste Transaktion in der Branche, seit Rio Tinto den Aluminiumproduzenten Alcan im Jahr 2007 kaufte.
Am Finanzmarkt war die Reaktion ausgesprochen positiv: Die in der Schweiz und Grossbritannien kotierten Xstrata-Aktien legten zeitweise um über 13 Prozent zu. Die Glencore-Titel stiegen derweil um über 5 Prozent.
(laf/rcv/awp)