Alte und neue Kunst aus Schweizer Privatbesitz, Sammlungen und Nachlässen versteigert Paul C. Gloggner am 28. Mai in Luzern. In der Hauptsache handelt es sich um europäische Gemälde, Schweizer und Innerschweizer Kunst des 17. bis 20 Jhs.

Den Auftakt der Auktion macht eine Kohlezeichnung auf Papier von Albert Anker (1831-1910). Das idyllische «Geschwisterpaar mit Buch», datiert 1880, ist mit einem Schätzpreis von 32000 bis 35000 Fr. zugleich das teuerste Los der Auktion. Für Anker war die Zeichnung die Quelle einer jeden künstlerischen Tätigkeit. Sein ganzes Leben lang studierte er immer wieder anhand dieser Technik. Die angebotene Arbeit aus Luzerner Privatnachlass stellt eine der seltenen bis ins Detail ausgearbeiteten Kohlezeichnungen dar.

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Der aus Delémont stammende Albert Schnyder (1898-1989) ist mit zwei Ölbildern vertreten: Mit «Paysage en été» von 1971 im ungewöhnlichen Format 36 x 116 cm (Schätzpreis 10000 bis 16000 Fr.) und dem Spätwerk «Au bord du Doubs/Soubey», 65 x 81 cm, aus dem Jahr 1987 (12000 bis 18000 Fr.).

Gleich vier Landschaften werden von dem Luzerner Maler Robert Zünd (1827-1909) angeboten. Das Sepia-Aquarell über Feder «Am Sempachersee» stammt aus dem Jahr 1865 (4800 bis 5500 Fr.). Die «Landschaft am Vierwaldstättersee» von 1855 (12000 bis 15000 Fr.) aus dem Nachlass des Künstlers wurde 1958 von der Luzerner Galerie Fischer versteigert. Aus Basler Altbesitz wurde das kleinformatige Bild «Bei Emmenbrücke» eingeliefert (16000 bis 20000 Fr.), das vom Schweizerischen Institut für Kunstwissenschaft (SIK) in Zürich als eigenhändige Arbeit von Robert Zünd archiviert ist. Aus dem Jahr 1948 schliesslich stammt das 36 x 58 cm grosse, in Öl auf Malkarton gemalte Werk «Brienzersee». Zünd malte es vom Standort Sengfluh aus; im Hintergrund sieht man den Brienzergrat mit Brienzer Rothorn und dem Wilerhorn (Schätzpreis 12000 bis 15000 Fr.).

Mit 1800 bis 2500 Fr. günstig angesetzt ist die 41 x 33 cm grosse Ölstudie «Kühe am Bach» des Zürcher Malers Rudolf Koller, die um 1860 herum entstanden ist. Die Studie war 1928/29 in der «Hundertjahr-Ausstellung Rudolf Koller» im Zürcher Kunsthaus zu sehen.

Dem 1904 in München verstorbenen Maler Franz von Lenbach zugeschrieben sind schliesslich zwei Bildnisse, die aus einem Innerschweizer Privatnachlass stammen: Das Pastell «Mädchenbildnis» (1000 bis 1200 Fr.) und ein auf 1200 bis 1500 Fr. geschätztes «Bildnis eines Südländers» (Hochbühlstrasse 1, Luzern; Auktion im Hotel Seeburg: 28. Mai 2005).