Graham Kaye ist 50 Jahre alt, stammt aus Kent, England, und arbeitet seit 22 Jahren als Golflehrer in der Schweiz. Zuerst in Bonmont, dann in Maison Blanche und seit dem 1. Januar 1996 als vollamtlicher Nationalcoach der Association Suisse de Golf (ASG). Graham Kaye hat in England Geschichte studiert. Er spielt seit 38 Jahren Golf, 30 Jahre davon als Pro. Sein wichtigster Ratschlag: «Möglichst rasch die Hilfe eines qualifizierten Golflehrers respektive Golfpros, wie es in der Fachsprache heisst, in Anspruch nehmen.» Hier die zwölf Ratschläge von Kaye.
Tipps für Erwachsene
1. Es ist sinnvoll, sich mit dem Golfsport zu beschäftigen, bevor man mit Spielen beginnt. Gehen Sie mit Freunden in deren Klub oder auf eine Driving Range und schauen Sie im Fernsehen so oft Golf wie möglich. Das wird Ihnen zu verstehen helfen, wie Golf wirklich gespielt wird und weshalb es wichtig ist zu üben.
2. Nehmen Sie Lektionen bei einem von der Swiss Professional Golfers Association (Swiss PGA) anerkannten Golflehrer. Nehmen Sie keine Ratschläge von unqualifizierten Leuten, auch von Kollegen an und seien sie noch so gut gemeint. Langfristig werden Ihnen Tipps von Amateuren mehr schaden als helfen.
3. Es besteht kein Zwang, gleich zu Beginn eine Ausrüstung zu kaufen. Sie können für Ihre ersten Versuche ruhig Schläger mieten oder ausleihen; danach sollten Sie bei der Wahl des Materials allerdings professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Ich persönlich bin der Meinung, dass zum Anfangen höchstens ein halbes Schlägerset nötig ist. Wie Sie sich letztlich auch entscheiden: Es gibt bei der Materialwahl keinen Ersatz für ein sorgfältiges Abwägen und vor allem für den Rat Ihres Golflehrers.
4. Benutzen Sie die öffentlichen Trainings- und Spielanlagen in Ihrer Region, sofern es sie gibt. Es ist sinnvoll, etwas zu warten, bevor Sie sich einem privaten Klub anschliessen; immerhin ist der Beitritt mit einer erheblichen Investition verbunden. Ich empfehle, vorher so viele Erfahrungen wie nur möglich zu sammeln. Dieses Vorgehen ermöglicht Ihnen, schon kurz nach dem Klubbeitritt die Spielberechtigung respektive Platzreife zu erlangen. Schliesslich wollen Sie vom Parcours profitieren.
5. Nehmen Sie an Gruppenkursen in der Schweiz oder auch im Ausland teil in diesem Umfeld erlernen Sie das Spiel in einer entspannten Atmosphäre und gemeinsam mit Leuten, welche ein ähnliches Spielniveau aufweisen.
Tipps für den Nachwuchs
6. Kinder sollten von ihren Eltern in den Golfsport eingeführt werden. Kurze Besuche auf einer Driving Range oder auf dem Golfplatz Kinder können einen Spieler ruhig ein paar Löcher begleiten sind ideal, um das Interesse zu wecken.
7. Sobald ein Kind alt genug ist, das heisst zwischen sieben und neun Jahren, sollte es für das Juniorentraining im nahe gelegenen Klub oder auf der örtlichen Driving Range ermuntert werden. Es darf allerdings kein Zwang ausgeübt werden; das Kind soll nur an einem Nachwuchsprogramm teilnehmen, wenn es den Wunsch dazu verspürt und motiviert ist.
8. Es ist wichtig, dass jüngere Kinder spezielles Material zur Verfügung haben. Vier bis fünf Schläger sind genug, diese müssen aber leicht sein, dünne Griffe und die richtige Länge haben. Es gibt auf dem Markt diverse Trainingshilfen, die speziell entwickelt wurden, damit den Junioren der Einstieg leichter fällt.
9. Motivierte und talentierte Junioren sollten, eventuell gemeinsam mit einem Freund oder einer Freundin, 30-Minuten-Lektionen bei einem qualifizierten Golflehrer nehmen; zwei pro Monat sind im Normalfall genug.
10. Kinder sollen so rasch als möglich auf dem Golfplatz spielen dürfen. Müssen sie immer nur auf der Driving Range üben, verlieren sie die Freude am Golfen.
11. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Kinder und Jugendliche mehr Spass haben, wenn sie gemeinsam mit Freunden spielen und trainieren können. Es gibt nur wenige Einzelgänger, die lieber alleine üben.
12. Ermutigung und Enthusiasmus seitens der Eltern sind Zwang und Druck eindeutig vorzuziehen. Nicht jeder ist ein Tiger Woods, nicht jede ist eine Annika Sörenstam Golf sollte Kindern als spass- und nicht als wettkampforientierte Freizeitbeschäftigung näher gebracht werden.
Leadbetter meint
Wie gross ist der Einfluss auf die Spitzenspieler, die mit David Leadbetter zusammen trainieren?
David Leadbetter: Meine Aufgabe ist es, den Spielern Selbstvertrauen und die richtige Technik mitzugeben, die es ihnen erlauben, selbstbewusst an den Start der Turniere zu gehen. Im Golf sind die psychischen und mentalen Probleme sehr eng miteinander verbunden.
Handicap-Fahrplan So stark sind Sie in drei Jahren
Sie sind zwischen 20 und 35, wollen mit Golf beginnen und bereits jetzt wissen, wie gut Sie in drei Jahren sein können? Angaben ohne Gewähr. Typ Trainerstunden Driving Range Runden Handicap
Schönwetter-Golfer keine ganz selten 10/Jahr 28PR*
Gelegenheits-Golfer vielleicht 12 1 Std./Monat 1/Monat 2128
Gesellschafts-Golfer 3/Jahr 2 Std./Monat 3/Monat 1120
Seriöser Golfer 5/Jahr 1 Std./Woche 12/Woche 510
Fanatischer Golfer 2/Monat über 4 Std./Woche 23/Woche 04
*Pr = Platzreife QUELLE; «HandelsZeitung»