Das war kein angenehmer Start in den neuen Job. Nach nicht einmal zwei Wochen auf dem Chefsessel des Unternehmens kann Google-Gründer Larry Page für das erste Quartal zwar einen Gewinn von 2,3 Milliarden Dollar verkünden. Damit hat sich der Gewinn gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 18 Prozent gesteigert. Aber: Analysten hatten mit besseren Zahlen gerechnet. Die Google-Aktien verloren daraufhin nachbörslich um knapp fünf Prozent auf 551.34 Dollar.
Das Geld hatte allerdings noch Vorgänger Eric Schmidt hereingeholt. Der hat inzwischen als Chef des Verwaltungsrats die Rolle des Firmenbotschafters übernommen. Page steht seit Anfang April in der Verantwortung – und im Visier der Händler. Jede seiner Handlungen wird genau beobachtet. Jeder will wissen: Wohin steuert Page den Konzern?
Internetsuche ist das Kerngeschäft
Bislang ist das Suchmaschinengeschäft Googles Kernkompetenz. Doch Google drängt in immer mehr Marktbereiche. Das Handy-Betriebssystem Android etwa mauserte sich zum schärfsten Gegner für Apples iPhone und das Computer-Betriebssystem Chrome OS soll Microsoft mit Windows Konkurrenz machen.
Im ersten Quartal stieg Googles Umsatz um 27 Prozent auf 8,6 Milliarden Dollar. Davon entfällt aber nur ein geringer Teil auf die neuen Felder. Nach Berichten aus US-Medien hat Page in seinen ersten Tagen schon Teile des Top-Managements umgekrempelt. Er will demnach den einzelnen Bereichen mehr Gestaltungsspielraum geben. Das passt zum erklärten Ziel von Page, dass Google wieder wendiger werden solle.
Page hatte Google 1998 zusammen mit seinem Kompagnon Sergey Brin gegründet, der sich heute um neue Produkte kümmert. 2001 übergaben die beiden an Schmidt. Unter dem erfahrenen Manager hat sich Google von einem aufstrebenden Internetsuch-Unternehmen zum heutigen breit aufgestellten Technologiekonzern gemausert.
(laf/cms/sda/awp)