Schweizer Pensionskassen, Versicherungen und Unternehmen bauen und kaufen immer mehr Mehrfamilienhäuser – und das zeigt sich auch in den Besitzverhältnissen auf dem Immobilienmarkt: Vor zwanzig Jahren gehörte jede vierte Mietwohnung einem institutionellen Investor – letztes Jahr war es schon jedes dritte Objekt. Das geht aus einer neuen Analyse der Bank Raiffeisen hervor.
Der Anteil der Wohnungen im Privatbesitz hat sich innert 20 Jahren auf rund die Hälfte verringert. Der Rest der Liegenschaften verteilt sich auf Wohnbau-Genossenschaften, die öffentliche Hand sowie Baufirmen und klassischen Immobiliengesellschaften, wie auf unserer Grafik der Woche zu sehen ist.
Eine Alternative zu Obligationen
Wieso ist es zu dieser Verschiebung im Markt gekommen? Mehrfamilienhäuser sind bei institutionellen Investoren so populär, weil sie mit diesem «Betongold» noch mit relativ tiefem Risiko Geld verdienen können. An der Börse sind die Risiken grösser, und Obligationen werfen kaum mehr Rendite ab. Mittlerweile fliesst beispielsweise fast ein Fünftel aller Vorsorgegelder der Pensionskassen in Immobilien.
In nächster Zeit dürften die institutionellen Investoren ihren Anteil am Markt ausbauen, glaubt Raiffeisen. «(...) Die Eigentumsanteile der Privathaushalte werden weiter unter Druck geraten», heisst es in der Analyse.
(mbü)