Die Affäre um die umstrittenen Greensill-Fonds der Credit Suisse haben nun auch personelle Konsequenzen. Der Schweiz- und Europachef des Asset Managements, Michel Degen, sowie zwei weitere Mitarbeitende sind von ihren Funktionen suspendiert worden.

Bis auf weiteres übernimmt Filipo Rima, Leiter des Aktiengeschäfts für die Schweiz und EMEA, die Funktionen von Degen, wie einem internen Memo der CS zu entnehmen ist, das der AWP vorliegt. Zuvor hatte das Nachrichtenportal «Finews» über die personellen Massnahmen berichtet.

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Die CS wickelt den Fonds ab

Die Credit Suisse hatte vergangene Woche mitgeteilt, ein gemeinsam mit der inzwischen insolventen Finanzgesellschaft Greensill erstelltes Fondsprodukt aufzulösen. In die vier «Lieferketten-Finanzierungsfonds» der CS waren rund 10 Milliarden Franken investiert.

Sie hat Insidern zufolge Inkassobeauftragte ernannt, um einen Überbrückungskredit in Höhe von etwa 140 Millionen Dollar von einer Greensill-Gesellschaft in Australien zurückzubekommen.

Greensill plante einen IPO

Experten von McGrathNicol sollen versuchen, das Darlehen von Greensill Capital zurückzubekommen, nachdem das Unternehmen in London und in Australien Insolvenzschutz beantragt hatte, sagten zwei mit der Sache vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Credit Suisse und McGrathNicol lehnten Stellungnahmen ab, bei Greensill war vorerst niemand zu erreichen.

Credit Suisse habe Greensill auch im Hinblick auf einen möglichen Börsengang im vergangenen Jahr beraten und das Darlehen in der Erwartung gewährt, dass es im Zuge der Börsennotierung des Unternehmens zurückgezahlt wird, sagte einer der Insider.

(reuters/awp/mbü/gku)