Bei der Credit Suisse baut ein vormaliger Grossaktionär seine Beteiligung weiter ab. Der Anteil der US-Investmentgesellschaft Harris Associates ist nun unter die meldepflichtige Marke von 3 Prozent gesunken.
Dies geht aus einer am Mittwoch publizierten Pflichtmeldung an die Schweizer Börse SIX hervor. Noch im Sommer 2022 hatte Harris Associates den eigenen Anteil an der Schweizer Grossbank selbst auf leicht über 10 Prozent beziffert.
Die zur französischen Natixis-Gruppe gehörende US-Gesellschaft hatte sich im Oktober zudem noch ausdrücklich hinter die Restrukturierungspläne der Grossbank gestellt, die neben Kosteneinsparungen und einer Verkleinerung der Investment Bank auch eine Kapitalerhöhung umfassten.
Verkauf von Anteilen
Das neue Absinken der Beteiligung wird in der Meldung an die Schweizer Börse mit dem Verkauf von Anteilen begründet. Im Dezember 2022 hatte Harris Associates der Schweizer Börse bereits den Rückgang seines Anteils auf knapp 3,7 Prozent gegenüber 6,2 Prozent davor angegeben - damals wurde allerdings die Kapitalerhöhung als Auslöser genannt.
Neben dem Anteil des Investmentmanagers selbst war zudem während Jahren der Anteil des Harris Associates Investment Trust separat ausgewiesen worden, wobei es sich offenbar um Anteile handelt, die von der US-Gesellschaft für die eigenen Fonds verwaltet werden. Die Beteiligung des Harris Associates Investment Trusts sank allerdings im Dezember laut einer entsprechenden Meldung im Zuge der Kapitalerhöhung unter die meldepflichtige Marke von 3 Prozent.
Herbe Kursverluste
Harris besass während fast 10 Jahren eine namhafte Beteiligung an der Credit Suisse, im November 2013 meldete die Gesellschaft erstmals einen Anteil von gut 5 Prozent an der Grossbank. Vor allem Harris-Investmentchef David Herro hatte sich auch des öfteren zu den Vorgängen der immer wieder krisengeschüttelten Grossbank geäussert. Noch im Frühling 2022 hatte er allerdings eingeräumt, dass Harris bereits nach den Vorkommnissen um den früheren CEO Tidjane Thiam die Aktien hätte verkaufen sollen.
Die US-Investmentgesellschaft hat auf ihrer Beteiligung an der CS in den vergangenen Jahren herbe Kursverluste erlitten. Im November 2013 hatte die CS-Aktie noch einen Wert von rund 22 Franken. Am (gestrigen) Dienstag schloss das Papier der Grossbank bei 3,06 Franken.
Saudis neu grösste Aktionäre
Grösste Aktionärin der Credit Suisse ist seit der jüngsten Kapitalerhöhung die Saudi National Bank, die einen Anteil von 9,88 Prozent an der Grossbank vermeldet hat. Weitere Grossaktionäre sind die Qatar Investment Authority (5,03 Prozent), die saudische Olayan-Gruppe (5,0 Prozent) sowie die US-Investmentgesellschaft Blackrock (4,96 Prozent).
(sda/mbü)