Die Credit Suisse Group steht nach angespannten Verhandlungen offenbar kurz vor dem Kauf der Boutique-Investmentbank von Michael Klein, dem designierten Chef des zur Ausgliederung vorgesehenen Bereichs First Boston.
Der Kauf wurde informierten Kreisen zufolge in den letzten Tagen ausgehandelt und bewertet Kleins Beratungsfirma mit einigen Hundert Millionen Dollar. Die Schweizer Bank hat bei der Deutschen Bank eine Fairness Opinion in Auftrag gegeben, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen berichten.
Uneinigkeit über den Kaufpreis
Die Vereinbarung gebe dem früheren Citigroup-Banker Klein nun Raum, sich auf die Rekrutierung von Top-Bankern und Gespräche mit potenziellen Investoren zu konzentrieren, heisst es. Die Bank prüft den Einstieg von Private-Equity-Firmen, entweder als Anteilseigner oder für die Finanzierung bestimmter Geschäftsbereiche — etwa Leveraged Finance.
Die Aktionäre von M. Klein & Co. dürften sich dem Vernehmen nach mit dem Erlös aus dem Verkauf selbst an der First Boston beteiligen. Wie zu hören ist, waren sich Klein und die Geschäftsleitung der Credit Suisse unter anderem über den Wert der Boutique nicht einig und lagen zeitweise Hunderte von Millionen Dollar auseinander.
Klein ist für die CS ein wichtiger Mann
Erst letzte Woche konnte in Spitzengesprächen ein Durchbruch erzielt werden und die mit den Verhandlungen verbundenen Spannungen sollen sich in den letzten Tagen gelegt haben, heisst es weiter. Auch wenn das Feilschen um den Preis zu jeder Transaktion gehört, zeigen die Schwierigkeiten doch, wie wichtig Kleins Rolle für die CS First Boston als unabhängiges Unternehmen ist.
(bloomberg/mbü)