So drückt sich ein Strukturwandel in Zahlen aus: Seit dem Ausbruch der Finanzkrise 2008 strichen die Grossbanken der westlichen Welt insgesamt 802’000 Stellen. Dies hat die Agentur «Bloomberg» errechnet.

Allerdings zeigte sich dabei eine Zweiteilung: Fast alle Grossbanken bauten massiv ab – einige wenige bauten aber auch wieder auf. So dass den 800’000 gestrichenen Positionen über 76’000 neugeschaffene Stellen gegenüberstanden.

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Citigroup baute am meisten Positionen ab

Den krassesten Schnitt setzte das Management der Citigroup: Beim amerikanischen Bankenkonzern verschwanden 170’000 Positonen. Massiv waren auch die Kürzungen bei den britischen Grossbanken RBS (133’000 Stellen), HSBC (fast 100’000 Stellen) und Barclays (gut 75’000).

Mit einer Reduktion um 25’000 Stellen landete auch die UBS unter den führenden Stellenabbauern des vergangenen Jahrzehnts. 

Neue Stellen wieder geschaffen

Allerdings wurden teilweise wieder neue Stellen geschaffen – bei HSBC zum Beispiel kamen auf die 96’000 gestrichenen Stellen 7’000 neue Positionen. Auch die UBS schuf insbesondere in der jüngeren Zeit wieder neue Jobs; insgesamt waren es im beobachteten Zeitraum 8’000 Stellen. Dies zeigt sich insbesondere im letzten Jahr, wo die Zahl der Vollzeitstellen (FTE) um fast 5’000 Stück stieg.

Das ausgeglichenste Verhältnis zeigte sich bei JP Morgan: Der US-Bankriese baute über all die Jahre 25'000 Positionen ab – aber schuf auch wieder 21'000 neue Jobs.

Vor allem Investmentbanken betroffen

Der Fokus war dabei klar: Vor allem den Investmentbankern ging es an den weissen Kragen. «Investmentbanken standen nach der Krise lange im Zentrum des Drucks», sagt Alison Williams, Bankanalystin bei Bloomberg Intelligence, im Beitrag: «Dies wegen der Regulierung wie wegen des schrumpfenden Einnahmenpools»,

Teilweise spiegeln die Zahlen aber auch eine Verlagerung beziehungsweise das Outsourcing von Stellen an kleinere Firmen – respektive der Verkauf einzelner Geschäftsbereiche.

Als Spezialfall findet die Credit Suisse Erwähnung im «Bloomberg»-Report: Sie ist (zusammen mit Goldman Sachs) jene Bank, die über all die turbulente Zeit eine sehr stabile Personaldecke hielt. Konkret: Anfang 2007 beschäftigte die Paradeplatz-Bank 48’000 Personen – Ende 2018 waren es 46’000. 

(rap)