Der deutsche Manager Andreas Fibig baut den amerikanischen Duft- und Aromenhersteller International Flavors & Fragrances (IFF) zu einem neuen Branchenriesen aus. Nächster Schritt: IFF wird mit der Sparte für Nahrungszusatzstoffe des Chemiekonzerns DuPont fusioniert. Das neue Unternehmen habe einen Wert von mehr als 45 Milliarden Dollar, teilten beide Seiten mit. Das DuPont-Geschäft wird bei dem Deal mit 26,2 Milliarden Dollar bewertet.
Zusammen kommen die Unternehmen auf einen Umsatz von gut elf Milliarden Dollar und einen Betriebsgewinn von 2,6 Milliarden Dollar.
Das Angebot beider Firmen ergänze sich sehr gut, sagte Fibig, der seit 2014 CEO von IFF ist und zuvor sechs Jahre das Pharmageschäft von Bayer geleitet hatte; er soll auch den neuen Konzern führen.
Givaudan, IFF, Symrise, Firmenich
IFF, beheimatet in New York, ist der weltweit zweitgrösste Hersteller von Duft- und Aromastoffen nach dem Schweizer Marktführer Givaudan; dessen Umsatz betrug letztes Jahr 5,5 Milliarden Franken. Die Verkäufe von IFF erreichten im gleichen Jahr 4,0 Milliarden Dollar.
Das Unternehmen konkurriert ferner mit der deutschen Symrise und der Schweizer Firmenich, die gleichauf Nummer drei in dem Markt sind. IFF hatte sich erst 2018 mit der gut sieben Milliarden Dollar schweren Übernahme der israelischen Frutarom deutlich verstärkt.
Es geht um gesundheitsbewusste Menschen
Die Idee hinter der Fusion von IFF und den DuPont-Teilen geht aber über die eigentliche Aromen-Geschäft hinaus. Die entsprechende Division von DuPont ist auf Süssstoffe und Emulgatoren für Milchkulturen und Ballaststoffe spezialisiert und wächst insbesondere bei pflanzlichem Fleisch und Probiotika. Das neue Unternehmen sieht sich vor allem als Anbieter von Nahrungs- und Zusatzstoffen für gesundheitsbewusste Menschen – es soll, so die Mitteilung, ein Marktführer bei «high-value ingredients and solutions for global Food & Beverage, Home & Personal Care and Health & Wellness markets» werden.
Die nun geplante Transaktion ist als sogenannter Reverse Morris Trust geplant, eine in den USA steuerfreie Fusion mit einem anderen Unternehmen. Mit Abschluss der Transaktion wird DuPont von IFF einmalig 7,3 Milliarden Dollar in bar erhalten. Der grösste Aktionär von IFF, Winder Investments, hat dem Deal bereits seine Zustimmung signalisiert. Auch die Aufsichtsräte von IFF und DuPont haben schon zugestimmt, grünes Licht ist noch von den zuständigen Wettbewerbshütern nötig.
(Reuters – rap)