Adecco tätigt eine Grossakquisition. Der Personaldienstleister übernimmt das Unternehmen Akka Technologies, wie er am Mittwoch mitteilte.

Akka ist im Bereich Ingenieur- und Technikberatung tätig. Die Gesellschaft erzielte 2020 einen Umsatz von 1,50 Milliarden Euro. Unter dem Strich resultierte im Coronajahr ein Verlust, im Jahr davor war jedoch eine operative Marge von 8 Prozent und auch unter dem Strich ein Gewinn erzielt worden.

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Die Transaktion bewerte das Unternehmen, das den Hauptsitz in Brüssel hat, mit 2 Milliarden Euro, hiess es weiter. Es sei damit die grösste Übernahme für Adecco seit dem Zusammenschluss von Adia und Ecco in den Neunzigerjahre.

Nummer zwei auf dem Weltmarkt

Der Abschluss des Deals wird für das erste Halbjahr 2022 in Aussicht gestellt. Es braucht unter anderem ein formales Übernahmeangebot, wobei jedoch die Mehrheitsbesitzer der in Paris und Brüssel kotierten Firma den Verkauf ihres Anteil von 60 Prozent des Kapitals schon zugesagt haben. Akka gehörte bislang zur Mehrheit der Familie Ricci von Gründer Maurice Ricci. Der 60-jährige Unternehmer besitzt laut dem Magazin «Challenges» ein Vermögen von 325 Millionen Euro und zählt somit zu den 500 reichsten Franzosen.

Finanziert werden soll die Übernahme mit Anleihen im Wert von insgesamt 1,5 Milliarden Euro. Die Ausgabe von neuen Aktien soll weitere 350 Millionen beisteuern.

«28 Prozent der Mitarbeitenden leiden unter Folgen der Krise»

 

Der weltgrösste Personalvermittler hat 8000 Unternehmen befragt. Das Ergebnis sei beunruhigend, sagt Adecco-Präsident Jean-Christophe Deslarzes.

Weniger zyklisch

Es sei geplant, die Tätigkeit der Adecco-Technologiesparte Modis mit Akka zusammenzulegen. Damit entstehe die neue Nummer zwei auf dem Weltmarkt hinter Capgemini, sagte CEO Alain Dehaze an einer Telefonkonferenz.

Der Zukauf stärke die Technologiesparte Modis von Adecco, die schon heute Unternehmen Technologieexperten zur Verfügung stellt sowie Technologie-Beratungen und -Weiterbildungen anbietet. Zu den über 30'000 Ingenieuren und Digitalexperten bei Modis kämen nun jene rund 20'000 von Akka, so Dehaze.

Er betonte ausserdem, dass das Geschäft rasch wachse und eine relativ hohe Profitabilität aufweise. «Und nicht zuletzt ist es weniger zyklisch und macht Adecco weniger abhängig von den Konjunkturzyklen.» Dies sei Teil der Strategie, die unverändert gelte. «Nun sind wir nicht nur im Bereich der Personal- und Fachkräftevermittlung ein global führendes Unternehmen, sondern auch im Technologiesektor», so der Firmenchef weiter.

Starkes Wachstum im Q2

Ausserdem hat der Personaldienstleister die Zahlen zum zweiten Quartal veröffentlicht. Der Umsatz in der Berichtswährung Euro stieg um 26 Prozent auf 5,26 Milliarden Euro. Bereinigt um Devestitionen, Wechselkurseffekte und um die unterschiedliche Anzahl Arbeitstage habe sogar ein Wachstum von 29 Prozent resultiert.

Bei diesem Vergleich muss aber berücksichtigt werden, dass das Geschäft im Vorjahreszeitraum massiv unter den Massnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie gelitten hatte. Damals gingen die Volumina gegenüber der Vor-Corona-Zeit um 28 Prozent zurück. Im dritten Quartal ging es dann um 15 Prozent abwärts, im vierten um 5 Prozent. Erst im Startquartal 2021 fand die Gesellschaft dann zu Wachstum zurück.

Der operative Gewinn (EBITA, bereinigt) verdreifachte sind nun im zweiten Quartal auf 237 Millionen. Unter dem Strich resultierte ein Reingewinn von 145 nach 21 Millionen im Vorjahresquartal.

Akka - von Maurice Ricci gegründet

Im Ausblick gab sich Adecco relativ unkonkret. Die Umsätze im Juni hätten organisch und bereinigt um 23 Prozent zugenommen, hiess es. CFO Coram Williams betonte an der Telefonkonferenz ausserdem, dass die aktuell grassierenden Mutationen des Coronavirus wegen der fortgeschrittenen Impfkampagnen wohl nur einen begrenzten Einfluss auf die Geschäftsentwicklung haben werde.

(sda/mbü)