Nach 16 Jahren im Gefängnis ist die «Gucci-Mörderin» Patrizia Reggiani wieder auf freiem Fuss. Reggiani kam am Montag frei und arbeitet künftig als Beraterin für die Juwelierkette Bozart, wie italienische Medien berichteten.
Reggiani hatte im Jahr 1995 ihren damaligen Ex-Mann Maurizio Gucci von einem Auftragsmörder in Mailand töten lassen. Der Erbe des Modehauses Gucci hatte die auch als «Schwarze Witwe» bekannt gewordene Reggiani mehrere Jahre zuvor für eine jüngere Geliebte verlassen.
«Habe noch nie gearbeitet»
Eine frühere Chance auf vorzeitige Entlassung hatte Reggiani im Jahr 2011 als unzumutbar abgelehnt: «Ich habe noch nie in meinem Leben gearbeitet und werde mit Sicherheit jetzt nicht damit anfangen.»
Dass sie jetzt für Bozart nach Aussagen der Eigentümer Alessandra Brunero und Maurizio Manca bei der Schaufenstergestaltung und dem Ankauf helfen soll, wie die Nachrichtenagentur Ansa meldete, ermöglichte ihre Entlassung. Eigentlich betrug Reggianis Haftstrafe 26 Jahre. Im Jahr 2000 versuchte sie, im Gefängnis Selbstmord zu begehen.
Der Mordprozess hatte Italien in Atem gehalten. Die Kaltblütigkeit des Mordplans und das ausschweifende Leben der heute 65-jährigen «Gucci-Mörderin» hatten die italienische Öffentlichkeit stark beschäftigt. Später wurde bei Reggiani ein Hirntumor festgestellt.
(sda/chb)