Als Reaktion auf US-Sanktionen wegen der Krim-Krise will der russische Gas-Milliardär Gennadi Timtschenko bei Geschäften in China künftig auf den Dollar als Zahlungsmittel verzichten. Sein Unternehmen verhandele bereits mit Partnern aus der Volksrepublik, Aufträge mit der chinesischen Landeswährung Yuan abzuwickeln statt mit dem handelsüblichen Dollar oder dem Euro, sagte der Miteigentümer von Russlands zweitgrösstem Gaskonzern Novatek laut vorab verbreiteten Interview-Auszügen des russischen TV-Senders Rossija.
«Wir sind dazu bereit. Und es scheint, dass auch unsere chinesischen Partner bereit sind, dies ernsthaft zu erwägen.» Die Strafmassnahmen verursachten seinem Unternehmen zwar «kleinere Probleme» vor allem mit Banken. Er persönlich betrachte die Sanktionen aber als Auszeichnung. Europa warnte er, dass sich Russland im Gas-Geschäft künftig stärker auf Asien konzentrieren könnte.
Der Milliardär Timtschenko gehört zu einer Gruppe enger und langjähriger Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin, deren US-Konten im März eingefroren und gegen die Einreiseverbote in die USA verhängt wurden. Er verkaufte kurz vorher seinen Anteil am Öltrader Gunvor. Auch die EU hat gegen Einzelpersonen Sanktionen verhängt.
(reuters/chb)