Die US-Behörden nehmen einem Zeitungsbericht zufolge den Edelmetallhandel von mindestens zehn global agierenden Grossbanken unter die Lupe – darunter sollen sich auch UBS und Credit Suisse befinden. Das Justizministerium und die Derivate-Aufsicht CFTC untersuchten, ob die Geldhäuser an den Märkten manipuliert hätten, berichtet das «Wall Street Journal» am Dienstag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.

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Die Behörden schauten sich dabei sehr genau die Festsetzung der Preise für Gold, Silber, Platin und Palladium in London an.

Andere Grossbanken ebenfalls im Visier

Zu den betroffenen Banken zählen dem Bericht zufolge neben UBS und Credit Suisse, die Deutsche Bank, HSBC, Barclays, Goldman Sachs, JPMorgan, Société Générale, Bank of Nova Scotia, die Standard Bank. Bei den Geldhäusern war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen. Die beiden Schweizer Grossbanken UBS und CS kommentieren die Angelegenheit auf Anfrage der sda nicht.

Damit droht dem Schweizer Finanzplatz erneut Ärger. Erst im vergangenen November hatte die Finma ein Enforcementverfahren gegen die UBS zum Handel von Devisen und Edelmetallen abgeschlossen und dabei festgestellt, dass Mitarbeitende der Bank in Zürich «wiederholt und über eine längere Zeitperiode hinweg zumindest versucht hatten, Devisenreferenzwerte zu manipulieren». Heute veröffentlicht die Finma ihren ersten Bericht zur Enforcement-Tätigkeit.

Goldpreis wird nicht mehr von Grossbanken ermittelt

Davor erschütterte bereits der Skandal um den Referenzzins Libor die internationale Finanzszene. In diesem Zusammenhang hatte etwa der US-Hypothekenfinanzierer Fannie Mae neun internationale Grossbanken verklagt, darunter auch die UBS und die Credit Suisse. Beide Banken mussten an Aufsichtsbehören hohe Strafen zahlen.

Seit 1968 wurde der Goldpreis zweimal täglich von einem Konsortium an Banken ermittelt. Zuletzt waren dass die vier von den US-Behörden im Visier stehenden Schwergewichte HSBC, Barclays, Bank of Nova Scotia und Société Générale.Wegen der fehlenden Transparenz und den immer neuen Fehlentwicklungen im Finanzsektor soll ab März die ICE Benchmark Administration (IBA) als unabhängiger Dienstleister die Entwicklung des Goldpreis elektronisch administrieren.

(mit Material von Reuters)