Dont’ worry, be happy», singt Bobby McFerrin, wenn man beim Unternehmen Happy in Gossau anruft. Dies hat seinen Grund: «Produkte für einen glücklichen Schlaf herzustellen, ist eine attraktive Aufgabe», sagt Geschäftsführer Stephan Egger auf dem Rundgang durch die modern gestylten Ausstellungsräume. Sie stehen in einem spannungsvollen architektonischen Dialog mit der alten Bausubstanz des imposanten Backsteingebäudes aus dem letzten Jahrhundert und werden immer wieder saisongerecht umdekoriert.
Derzeit dominieren bei den Kissen- und Deckenbezügen der ausgestellten Musterbetten die Farben rot-weiss-schwarz. Für diese Kreationen arbeitete Happy mit Heimtextil-Spezialisten Christian Fischbacher zusammen. Die Matratzen, Einlegerahmen, Betten, Federkissen und Daunendecken hingegen stammen aus dem eigenen Hause. Pro Tag verlassen über 200 Matratzen das Haus; pro Jahr werden rund 800 t Stahlrohrprofile verarbeitet.Zu den Kunden des Unternehmens zählen bekannte Hotels wie Mövenpick in Berlin, SAS Radisson in St.Gallen, Saratz in Pontresina, Hof in Weissbad oder das Panorama Resort & Spa in Feusisberg. Auch viele Spitäler und öffentliche Bauten stehen auf der Referenzliste. Die Produkte sind ebenfalls in Fachgeschäften oder Einrichtungshäusern wie Interio oder Toptip vertreten.
Lockere Atmosphäre
Was im Betrieb als Erstes auffällt, ist die lockere und freundliche Atmosphäre. «Ich sagte ja, dass wir Dinge herstellen, die einen positiven Bezug zum Menschen haben. Der Schlaf ist etwas Schönes und mit angenehmen Assoziationen verbunden», sagt Egger. Obwohl das Unternehmen Jahr für Jahr zulegt – auch 2006 konnte der Umsatz erneut gesteigert werden - verhehlt er nicht, dass auch in Zukunft viele Herausforderungen auf ihn warten: «Wie andere Branchen bleiben auch wir wegen der globalen Rohmaterialverknappung vor zum Teil drastischen Preiserhöhungen der Lieferanten nicht verschont. Hinzu kommt, dass die Verkaufspreise unserer Produkte zunehmend durch Billigstimporte unter Druck geraten», sagt der CEO.Wie geht er damit um? «Ein fester Bestandteil der Firmenphilosophie ist es, den Kunden echten Mehrwert zu bieten. Die Zeit ist vorbei, als der Produktverkauf allein vom technischen Fortschritt abhing», so Egger. Darunter versteht er – neben dem bereits genannten Mix aus menschlichen und produktionstechnischen Elementen – auch Veranstaltungen, die im weiteren Sinn mit dem Schlaf zu tun haben. So hat Happy kürzlich die österreichische Traumforscherin Brigitte Holzinger für einen Vortrag eingeladen. Auch «Gute-Nacht-Geschichte»-Lesungen stehen regelmässig auf dem Programm.Begonnen hat die Entwicklung der Happy AG mit dem Handel von Eisenwaren und dem Verkauf von Haushaltartikeln. Doch Firmengründer Adolf Fröhlich verspürte bald den Drang, selber etwas zu produzieren. So startete er mit der Herstellung von Stoffen für Cabriolet-Verdecke, Stahlfedern und fertigen Obermatratzen.
Slogan aus dem Jahre 1970
1970 ist ein Markstein in der Firmen-Geschichte, weil der Slogan «I wett i hett es Happy-Bett» kreiert wurde. Um die Entstehung dieser «Erfolgsformel» ranken sich verschiedene Gerüchte. Doch am glaubwürdigsten erscheint Folgendes: An einem Wettbewerb im Rahmen eines Autorennens des Tennisclubs Gossau wurde an einem Posten die Aufgabe gestellt, einen Werbeslogan zu kreieren. Auf einem nahen Bauernhof verkündete ein Transparent: «I wett i hett en Moscht». Der Werbespot war geboren. «Ich weiss nicht, welche Story wirklich stimmt. Aber eines ist sicher. Er entstand ohne den Beizug einer teuren Agentur», lacht Egger.Dem Unternehmen ist es mittlerweile gelungen, den Markenwert von Happy zu steigern. «Unsere Marke zeigt den besonderen Zugang zum Handel und zu den Kunden», betont Egger.Mit dieser Einstellung gewinnen die selbstbewussten «Happy-Macher» Schritt um Schritt mehr Marktanteile. Mit Hilfe von Innovationen und Dynamik agiert das Unternehmen erfolgreich im harten Konkurrenzumfeld. Es gehört deshalb heute zu den führenden Bettenfabriken der Schweiz.
Auszeichnungen für Neuigkeit
Jüngstes Erfolgsprodukt sind Schaumstoff-Matratzen, für deren Herstellung anstelle von Rohöl ein wesentlicher Anteil durch Pflanzenöl verwendet wird. Damit möchte man einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten. Das dabei verwendete Öl wird aus den Samen von Rapspflanzen und Sonnenblumen gewonnen. Die auf dieser Basis hergestellten Matratzen wurden von der Organisationen Warentest und Oekotest bereits mit Höchstnoten ausgezeichnet.
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Name: Happy AG, Gossau SG
Gründung: 1895
Führung: Stephan Egger
Umsatz: 30 Mio Fr. (Schätzung «Handelszeitung»)
Beschäftigte: 90
Produkte: Matratzen, Einlegrahmen, Federkissen, Daunen- und Bettdecken
Internet: www.happy.ch