Bei der Credit Suisse Group AG hat Grossaktionär Harris Associates mit der Veröffentlichung überrascht, dass er seine Beteiligung auf über 10 Prozent angehoben hat.
Laut einer Mitteilung vom Mittwoch hielt das Investmenthaus aus Chicago per Ende Juli 266 Millionen Aktien der Schweizer Grossbank, was einem Anteil von 10,1 Prozent entspricht.
In den Jahresberichten der Credit Suisse wurde die Beteiligung von Harris lange mit 5,2 Prozent beziffert, was dem Niveau aus dem Jahr 2013 entspricht, in dem der Investor an Bord gegangen war.
Zweitgrösster Aktionär der Credit Suisse war laut dem jüngsten Jahresbericht per Mitte November 2021 die Qatar Investment Authority mit 5 Prozent.
Credit Suisse ist kein gutes Investment
Als gutes Investment für Harris lässt sich die Credit Suisse nicht bezeichnen. Seit der Beteiligungsmeldung 2013 ist der Aktienkurs der Bank um 78 Prozent gefallen. Damit ging es mehr als doppelt so stark abwärts wie für einen Index europäischer Bankwerte.
Druck brachte eine Serie von Skandalen. Zudem gab es immer wieder Umstrukturierungsmaßnahmen unter vier Konzernchefs. Im Juli fiel die Credit-Suisse-Aktie auf ein Rekordtief, dem sie noch immer nahe ist.
Harris-Manager David Herro gehörte in den vergangenen Jahren zu den besonders öffentlichkeitswirksamen Aktionären der Credit Suisse. Er äusserte sich kritisch in Bezug auf den früheren Bankpräsidenten Urs Rohner, der den Konzern vergangenes Jahr verliess.
Indessen unterstützte er den früheren Bankchef Thomas Gottstein, der im vergangenen Monat ersetzt wurde. Herro reagierte nicht auf eine Bitte um Stellungnahme.
(bsc/Bloomberg)