Der 44-jährige Nicolas Rouge, CEO und Delegierter des Verwaltungsrats von Henniez, betont: «Ich bin zu jung, um die Firma zu verkaufen. Ich habe noch einiges vor. Dieses Jahr etwa lancieren wir eine neue 75-cl Petflasche mit Sportverschluss.»

Beim Verkauf von Familienunternehmen spielt das Alter kaum eine Rolle. Denner-Chef Philippe Gaydoul ist neun Jahre jünger und hat sich trotzdem entschieden, den Discounter zu verkaufen, obwohl er früher stets erklärt hatte, eine Veräusserung sei ausgeschlossen. Doch Rouge beharrt auf der Unverkäuflichkeit: «Selbstständig zu bleiben und zusammen mit dem VR und dem Kader die Firma zu führen: Das ist für mich toll.» Die Aktienmehrheit soll auch in Zukunft im Familienbesitz bleiben.

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*Ein Börsenausstieg wäre teuer*

Rouge hält zusammen mit Bruder Pascal, zuständig für den Bereich Technik bei Henniez, und Mutter Françoise 61,65% der Aktien. 9,4% der Aktien gehören der Fondation Sandoz. Der Handel mit Henniez-Aktien ist klein. «Das Floating beträgt nur 15 bis 18%», sagt Rouge. «Wir haben den Börsenrückzug letztes Jahr im VR diskutiert. Ein Ausstieg aus der Börse ist nicht einfach. Er ist mit hohen Kosten verbunden. Zurzeit bleiben wir an der Börse, auch wenn es der Firma nicht viel bringt.»

Trotz globaler Wasserknappheit stehen bei Henniez keine Käufer in der Warteschlange. Denn im Geschäft mit Wasser tummeln sich in der Schweiz Dutzende von Anbietern, allen voran international ausgerichtete Konzerne wie Nestlé, Danone und Coca-Cola, aber auch Detailhändler mit Eigenmarken. Henniez mit 17% Marktanteil nennt sich Marktführer.

Allerdings konnte die Sources Minérales Henniez 2006 den Umsatz nur um 0,4% auf 133,9 Mio Fr. steigern. Zu den bekanntesten Produkten gehören die Marken Henniez und Cristalp, die Fruchtsäfte der Marken Granini und Hohes C sowie die Softdrinks X-Drinks und Virgin Cola. Den grössten Anteil an verkauften Getränken hält mit 70% das Mineralwasser.

Zwar stagnierten die Umsätze, den Gewinn konnte Henniez aber um über einen Drittel auf 2,8 Mio Fr. steigern. Ein Zehntel der Stellen wurde letztes Jahr abgebaut. «Wir haben aber nicht nur durch Stellenabbau Kosten gespart», sagt Rouge, «wir haben auch unsere internen Prozesse verbessert, indem wir eine neue Ladestation und eine neue Lagerhalle gebaut haben.»

Gerne würde Rouge ins grenznahe Ausland liefern. Untersuchungen hätten aber gezeigt, dass es zehn Jahre dauern würde, bis die Marke Henniez so bekannt sei wie hierzulande. «Deshalb investiere ich lieber in den Schweizer Markt, wo wir immer noch die Möglichkeit besitzen, Volumen zu ergattern.»