1970 gründete Ernst Beyeler zusammen mit seinen Kollegen Trudl Bruchner und Balz Hilt die Art Basel. Dank seiner ausgezeichneten Beziehungen zu Künstlern, Galeristen und Sammlern in der ganzen Welt wurde sie von Beginn weg von Erfolg gekrönt. Als langjähriges Komiteemitglied trug er entscheidend dazu bei, dass sich die Art Basel zur wichtigsten internationalen Kunstmesse entwickelte. Die Stände der Galerie Beyeler mit ihren musealen Meisterwerken und spektakulären Einzelausstellungen gehörten zu den Höhepunkten eines jeden Besuchs. Als Doyen der Art Basel war Ernst Beyeler für viele ein wertvoller Rat- und charmanter Gastgeber. Nachdem Ernst und Hildy Beyeler 1997 im von Renzo Piano designten Museumsgebäude in Riehen bei Basel die Fondation Beyeler eröffnet hatten, um ihre renommierte Kunstsammlung der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, verlagerten sie ihre Aktivitäten vom Kunsthandel zunehmend zur Philanthropie. Sie reduzierten die Aktivität der Galerie an der Bäumleingasse und stellten ab 2003 nicht mehr an Kunstmessen aus. Auf Wunsch der Messeleitung übernahm die Fondation Beyeler die Präsenz der Galerie Beyeler auf der Art Basel.
Werke der Museumssammlung
Wie unter Ernst Beyeler begonnen, zeigt sie jedes Jahr eine kleine Ausstellung mit Meisterwerken aus der Museumssammlung. Nach «Giacometti - Rothko» 2008 und «Picasso - afrikanische Kunst» 2009 präsentiert der diesjährige Stand «Henri Matisse». Im Zentrum stehen die beiden grossformatigen Arbeiten «Océanie, la mer» und «Océanie, le ciel» von 1946/47 (173 x 364 cm und 173,5 x 387,5 cm). Matisse schuf diese auf seinen Scherenschnitten von exotischen Pflanzen und Tieren basierenden Werke im Schablonendruckverfahren auf Leinen. Am Ende seines Lebens fand Matisse in seinen legendären «Papiers découpés» zu einer neuen Ausdrucksform, die man als Summe seiner Bemühungen um ein harmonisches Bild sehen kann. Ernst Beyeler erkannte die Bedeutung dieser Spätwerke schon früh und konnte einige von ihnen erwerben. Dazu gehört u. a. «Acanthes» von 1953, eines der grössten und letzten Spätwerke von Matisse. «Acanthes» ist derzeit Gegenstand eines ambitionierten mehrjährigen Restaurierungsprojekts, das von Experten und vom Publikum online sowie in einem Schaurestaurierungsatelier im Museum mitverfolgt werden kann.
Seit vier Jahrzehnten präsent
Die Fondation Beyeler wird an der Art Basel das Ausstellungsprogramm des Jahres vorstellen. Der Stand der Fondation ist dem Gedenken an Ernst Beyeler gewidmet, der am 25. Februar dieses Jahres 88-jährig verstarb. Auf dem für die Hommage ausgewählten Foto von Kurt Wyss aus dem Jahr 1970 lächelt der legendäre Kunsthändler dem Besucher auf seinem Stand an der ersten Art Basel vor Picassos Gemälde «La fenêtre ouverte von 1929» telefonierend entgegen. Wir bleiben ihm verbunden.