Die Corona-Pandemie hat die Swiss hart getroffen: Der Umsatz sank im letzten Jahr um 65,2 Prozent auf 1,85 Milliarden Franken, der operative Verlust betrug 654 Millionen Franken. 2019 war es noch ein Gewinn von 578 Millionen Franken. Insgesamt begrüsste die Airline 2020 nur noch 4,8 Millionen Passagiere an Bord, im Vorjahr waren es noch über 18,5 Millionen gewesen.

Die Airline sieht kein rasches Ende der Krise: Sie rechnet erst im Hochsommer 2021 mit einer Erholung, wie es in der Mitteilung heisst.

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Zudem teilte die Swiss mit, dass sich trotz aller Sparmassnahmen seit Jahresbeginn 2021 die Situation wider Erwarten verschärft habe. Swiss verliert weiterhin rund zwei Millionen Schweizer Franken pro Tag.

Schlechtere Ausgangslage

Dieter Vranckx, Swiss-CEO sagte: «Seit Jahresbeginn hat sich die Ausgangslage massiv verschlechtert. Es zeigt sich in aller Deutlichkeit, dass sich die gesamte Airlinebranche strukturell verändern wird. Folglich wird auch Swiss eine stärkere Redimensionierung prüfen müssen als bislang vorgesehen.

Eine allfällige Verkleinerung der Flotte würde sich auch auf das Streckennetz, die Kosten- und Organisationsstruktur auswirken. Eine Entscheidung dazu ist noch nicht gefallen.»

Minimalbetrieb in Genf

Den vormals angekündigten Ausbau des Flugprogramms im zweiten Quartal legte die Swiss vorerst auf Eis, wie sie bereits Ende Februar mitteilte.

Im März biete sie durchschnittlich noch ein Viertel des Angebots von 2019 an. In Genf wurde der Minimalflugbetrieb bis Ende Monat verlängert.

Mit diesen Problemen kämpft der neue Swiss-Chef

Die Krise hat die Swiss fest im Griff: Der neue Konzernchef Dieter Vranckx ist erst seit Kurzem im Amt und schon kommt es zum Knall mit der Crew.

Milliardenverlust beim Mutterkonzern 

Die Geschäftseinbruch in der Corona-Krise hat auch dem Mutterkonzern Lufthansa 2020 einen Rekordverlust eingebrockt. Unter dem Strich stand ein Minus von 6,7 Milliarden Euro nach einem Gewinn von 1,2 Milliarden ein Jahr zuvor, wie der vom Staat gestützte Konzern am Donnerstag mitteilte.

Nach dem schwierigen Start ins neue Jahr wird Chef Carsten Spohr auch für 2021 ein Stück pessimistischer. Das Flugangebot der Swiss-Muttergesellschaft dürfte lediglich 40 bis 50 Prozent des Niveaus aus dem Vorkrisenjahr 2019 erreichen. Bisher hatte er bis zu 60 Prozent für möglich gehalten.

Zwei Drittel weniger Umsatz

Im abgelaufenen Jahr brach der Umsatz des Konzerns um 63 Prozent auf 13,6 Milliarden Euro ein. Eine Dividende für die Aktionäre wird es erneut nicht geben. Für 2021 geht Spohr davon aus, dass der Verlust geringer ausfällt und die Lufthansa trotz der weiterhin schwierigen Lage die gewährten Staatshilfen von insgesamt 9 Milliarden Euro nicht ganz in Anspruch nehmen muss.

«Ab dem Sommer rechnen wir wieder mit einer stärkeren Nachfrage, sobald durch eine weitere Verbreitung von Tests und Impfstoffen die restriktiven Reisebeschränkungen zurückgehen», sagte er. Die Lufthansa könne ihr Flugangebot kurzfristig auf bis zu 70 Prozent des Vorkrisenniveaus hochfahren.

(mbü/tim/sda/awp)