Die Schweizer Hoteliers haben in der Wintersaison 2010/11 einen leichten Dämpfer hinnehmen müssen. Insgesamt verzeichneten sie 15,8 Millionen Logiernächte. Dies entspricht einem Rückgang von 0,7 Prozent oder 114‘000 gegenüber der letzten Saison, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Morgen mitteilte.

7,1 Millionen Übernachtungen entfielen dabei auf Schweizer Gäste und 8,8 Millionen auf ausländische Gäste. Während bei den Schweizern eine Zunahme um 1,2 Prozent verzeichnet wurde, gab es bei den ausländischen Gästen einen Rückgang von 2,2 Prozent. Ausser Europa hätten alle Kontinente ein Logiernächte-Wachstum verzeichnet, schreibt das BFS.

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Lediglich im Dezember (-3,3 Prozent) und Februar (-7,7 Prozent) wurden Einbussen gegenüber den entsprechenden Vorjahresperioden verbucht. In den übrigen Monaten der Saison stiegen die Logiernächte zwischen 0,8 und 4,7 Prozent.

Schweiz Tourismus zufrieden

Schweiz Tourismus zieht für die Wintersaison 2010/11 trotz eines leichten Rückgangs der Logiernächte eine positive Bilanz. Es handle sich um die fünftbeste Wintersaison seit 20 Jahren, stellte Schweiz Tourismus-Sprecherin Veronique Kanel am Montag auf Anfrage fest

Der Branchenverband ortet hauptsächlich zwei Gründe für das Minus bei den Logiernächten, nämlich den schwachen Euro und die schlechten Schneeverhältnisse. Der schwache Euro habe zu einem Rückgang bei den für die Wintersaison wichtigen Ländern Deutschland, Frankreich, Italien und den Niederlanden geführt.

Die Skigebiete in den Alpenregionen Wallis, Graubünden und Berner Oberland hätten Ende Saison unter schlechten Schneebedingungen gelitten. Da Graubünden stärker als das Wallis von deutschen Touristen frequentiert werde, sei hier den Einbruch stärker ausgefallen als in den anderen Regionen.

Städte als Wachstumsmotor

Erfreulich ist sei die Treue der heimischen Touristen. Positiv ist für Schweiz Tourismus weiterhin der Zustrom, den die Städte erleben. "Die Städte sind im Moment der Wachstumsmotor des Tourismus", sagte Kanel. Der Business-Tourismus und das Wachstum von 15 Prozent bei den asiatischen Gästen seien hier wichtig. Diese Gäste wollten zwar die Berge sehen, würden aber in den Städten übernachten.

Auch in nächster Zukunft dürfte der Tourismus unter dem niedrigen Euro leiden. Die im Sommer zahlreichen Touristen aus China und den Golfstatten dürften den Euro-Effekt allerdings nach Ansicht von Schweiz Tourismus etwas dämpfen.

(cms/rcv/sda)