Europas grösste Bank HSBC hat Überlegungen für eine Verlagerung des Konzernsitzes von London nach Hongkong eine Absage erteilt. Das Direktorium habe sich einstimmig für einen Verbleib in der britischen Hauptstadt entschieden, teilte das Geldhaus am Sonntag mit.
London sei eines der führenden internationalen Finanzzentren, in dem viele Spitzenkräfte lebten. Die Stadt bleibe daher der ideale Heimatstandort für ein globales Institut wie HSBC. An der Investitionsstrategie «Pivot» für China und Südostasien werde aber festgehalten.
Verärgerte Aktionäre
Aus Verärgerung über steigende Steuern für Banken in Grossbritannien nach der Finanzkrise hatten Aktionäre einen Umzug nach Hongkong ins Gespräch gebracht. Im vergangenen Frühjahr begann HSBC zu prüfen, ob der Hauptsitz verlagert werden solle. Hongkong, wo die Bank einst gegründet wurde, galt dabei als potenzieller Favorit.
Im Sommer schraubte die britische Regierung aber die Abgaben zurück. Ein Umzug hätte zudem nach Schätzung von Analysten bis zu 2,5 Milliarden Dollar gekostet. HSBC verfolgt seit einiger Zeit einen Sparkurs. Dem Institut setzt unter anderem die Konjunkturabkühlung in China zu.
(sda/ise/me)